Freitag, 31. Juli 2009

Adressen in Thunderbird

Die Adressverwaltung in Thunderbird ist recht einfach gestrickt. Grundsätzlich greift Thunderbird auf das Adressbuch zu, um Bilder in E-Mails zuzulassen oder abzuwehren. Hinter den Bildern verstecken sich in Spam-Mails oft Meldemechanismen an den Absender, weshalb es durchaus Sinn macht, von unbekannten Absendern erst einmal keine grafischen Elemente zu akzeptieren.

Aber das Adressbuch kann mehr. Es verfügt über alle notwendigen Felder inklusive frei definierbarer Einträge. Sofern man sich mit der amerikanischen Darstellung der Postleitzahl (hinter der Ortsangabe) anfreunden kann, erfüllt das Adressbuch von Thunderbird seinen Zweck. Und der ist auf einem Netbook weniger das Erfassen und Verwalten von Adressen als vielmehr die Möglichkeit, unterwegs schnell einmal auf eine Adresse zugreifen zu können. Die Möglichkeit, zu jeder Adresse den Standort in Google Maps anzeigen zu lassen, kommt dem mobilen Konzept entgegen.

Die Möglichkeiten, Adressen aus anderen Anwendungen zu importieren, sind jedoch recht beschränkt. Es werden nur einige betagte Textformate angeboten, nicht jedoch das vCard-Format. Gerade dieses ist jedoch mittlerweile der Standard für elektronische Visitenkarten, auf die man in E-Mails trifft und die jedes Adressprogramm und jedes Mobiltelefon beherrschen sollte. Vermutlich kann auch Ihr bevorzugtes Adressbuch auf dem Hauptrechner den kompletten Adressstamm als einzelne Datei mit der Endung .vcf exportieren. Doch wie kann Thunderbird nun diese Adressen einlesen?

Die Lösung liegt auf der Hand: als Mozilla-Programm verfügt auch Thunderbird über eine Schnittstelle für Add-ons. Eine Suche auf der Add-on-Seite für Thunderbird fördert jedoch wenig hilfreiches zu Tage. Dennoch gibt es ein Add-on, das es ermöglicht, Adressen im vCard-Format zu importieren und auch zu exportieren. Es heisst MoreFunctionsForAddressBook und kann direkt von der Website des Entwicklers herunter geladen werden. Zur Installation muss die Datei dann lediglich in Thunderbird unter Extras > Add-ons > installieren aufgerufen werden. Das Add-on mit dem Leerstellen freien Namen erweitert das Thunderbird-Adressbuch um weit mehr, als die Fähigkeit, mit dem vCard-Format umzugehen. Auf der Entwickler-Website sind alle Merkmale aufgelistet. Dazu gehören u.A. das Anzeigen eines Bildes zu jeder Adresse und die Möglichkeit, den Freitextfeldern Titel zuzuordnen.

Nun können Sie einen kompletten Adressstamm auf ein Mal in Thunderbird importieren, inklusive Bilder und Kategorien. Sie können einzelne Adressen exportieren und z.B. via Bluetooth an ein Mobiltelefon senden. Zugegeben, es findet keine Synchronisation der Adressen auf Netbook und Desktop-Computer statt. Solche Lösungen gibt es auch, aber sie sind meist recht kompliziert. Für das Adressbuch von Thunderbird soll es daher zunächst einmal genügen, .vcf-Dateien einlesen zu können.

Donnerstag, 30. Juli 2009

E-Mails und RSS

Ubuntu wird in der Standardinstallation mit Evolution ausgeliefert. Dieses Programm kann nicht nur E-Mails und RSS-Feeds empfangen, sondern auch Adressen anzeigen und mit einem Kalender aufwarten. Damit wären die klassischen Bereiche einer Kommunikations-Suite abgedeckt, wäre da nicht ein entscheidender Schönheitsfehler: Evolution kommt nicht mit der begrenzten Bildschirmauflösung eines Netbooks zurecht. In der Vollbilddarstellung hüpft das Fenster hin und her, einmal verschwindet die Scroll-Leiste aus dem Bildschirm, dann wieder die linke Fensterseite. Ein solches Verhalten ist inakzeptabel, eine Alternative zu Evolution muss her.

Der Mailclient Thunderbird ist eine vollwertige Alternative. Er kommt von der Mozilla Foundation, also vom gleichen Anbieter wie der Webbrowser Firefox. Das Programm geht korrekt mit IMAP-Konten um, hat einen lernfähigen Spamfilter und beherrscht das automatische Sortieren von Mails mittels konfigurierbarer Regeln. Neben E-Mails kann Thunderbird auch RSS-Feeds verwalten. Typisch für ein Mozilla-Programm ist die Fähigkeit, Funktionen durch Add-ons hinzuzufügen.

Thunderbird können Sie einfach über Anwendungen hinzufügen/entfernen installieren, für Add-ons sollten Sie jedoch das Verzeichnis innerhalb des Mozilla-Programms verwenden.

Um Thunderbird bei der geringen Bildschirmhöhe eines Netbooks besser nutzen zu können, verkleinern Sie die Schaltflächen am oberen Rand der Fenster. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen beliebigen Button und wählen Sie Anpassen... In dem Konfigurationsfenster, das sich nun öffnet, wählen Sie unten im Pulldownmenü Zeige den Eintrag Symbole und markieren die Option kleine Symbole. Sie können auch die Funktionsleiste abschalten, um noch etwas Platz zu gewinnen.

Als Empfangsprotokoll für E-Mails sollten Sie auf einem mobilen Rechner immer IMAP statt POP3 wählen. Beim klassischen Protokoll POP3 geschieht die Organisation der empfangenen Mails auf dem Computer. Fragen Sie das selbe Postfach mit mehreren Computern ab, dann erzeugen Sie unter Umständen unterschiedliche Bestände. Nicht so bei IMAP, hier geschieht die Organisation der empfangenen Nachrichten auf dem Server, der Computer bildet lediglich den Serverbestand ab. Wenn Sie ein Mail auf dem Netbook lesen, dann wird es auch auf dem Hauptrechner als gelesen angezeigt. Wenn Sie auf dem Mailserver einen Ordner erzeugen und eine Mail dorthin verschieben, dann wird dies auf allen Rechnern entsprechend angezeigt. Sie müssen lediglich aufpassen, dass der auf dem Mailserver zur Verfügung stehende Speicherplatz noch für den Empfang neuer Mails ausreicht.

Mit dem in Thunderbird enthaltenen Adressbuch und der Möglichkeit, einen Kalender per Add-on hinzuzufügen, werden wir uns in einem weiteren Beitrag beschäftigen.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Lesezeichen synchronisieren

Jeder Webbrowser bietet die Möglichkeit, beliebte Seiten als Lesezeichen abzuspeichern. Je länger ein Benutzer diese Funktion verwendet und pflegt, umso wichtiger wird der Bestand an Lesezeichen für ihn. Daher bieten viele Browser die Möglichkeit zum Importieren und Exportieren von Lesezeichen, so dass sie zwischen unterschiedlichen Geräten ausgetauscht werden können.

Möchte man Lesezeichen zwischen einem Netbook und einem Schreibtischrechner synchron halten, benötigt man eine ausgefeiltere Lösung: die Xmarks. Diese Lösung besteht aus einer Kombination von Browser-Plugin und Serverdienst. Durch das Plugin werden die Lesezeichen mit dem Server abgeglichen, welcher als Knoten zwischen den verschiedenen Rechnern dient. Selbst das Synchronisieren von im Browser gespeicherten Passwörtern ist möglich, falls man einem fremden Serverdienst so weit trauen möchte. Der Service ist kostenlos, dahinter steckt der Aufbau eines Such- und Empfehlungsdienstes für Webseiten, der klassische Suchmaschinen ergänzen soll.

Für Firefox steht Xmarks als Add-on zur Verfügung. Das heisst, es lässt sich über das entsprechende Verzeichnis installieren, welches man über den Firefox-Menüpunkt Extras > Add-ons > Add-ons herunterladen erreichen kann. Geben Sie in das Suchfeld den Begriff Xmarks ein.

Das gilt nicht nur für Ubuntu, auch für andere Systeme lassen sich die Xmarks auf die oben beschriebene Art in Firefox installieren. Und falls Sie auf Ihrem Hauptrechner nicht nur ein anderes Betriebssystem, sondern auch einen anderen Browser verwenden, so können Sie ein Plugin für den Internet Explorer und für Safari auf der Xmarks Website herunterladen.

Mobiles Leben

Ein Netbook ist typischerweise ein Zweit- oder gar Drittcomputer für den Einsatz unterwegs. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, Daten mit mit dem Hauptrechner auf dem heimischen Schreibtisch abzugleichen. In der Rubrik Mobiles Leben werden Lösungen für Ubuntu vorgestellt, die dabei helfen.

Montag, 27. Juli 2009

Landkarten anzeigen

Google Earth ist so bekannt, dass man kaum noch auf die Idee kommt, nach einem Programm zu suchen, das ebenfalls Landkarten darstellen kann. Nicht so auf einem Netbook, denn Google Earth mit dem Atom-Prozessor einfach nicht zu gebrauchen. Es gibt jedoch eine Reihe guter GPS-Programme unter Linux, einige davon können auch als reine Kartenanzeige-Programme verwendet werden. Solch ein Programm ist TangoGPS, das darüber hinaus bestens mit dem kleinen Netbook-Bildschirm zurecht kommt.

Anders als das GPS-Gerät fürs Auto kommt TangoGPS zunächst ohne jegliches vorinstalliertes Kartenmaterial aus. Erst beim Anzeigen bestimmter Regionen wird das Kartenmaterial von freien Quellen aus dem Internet zugeladen und auf der Festplatte abgelegt. Dabei kann man aus unterschiedlichen Kartenansichten wählen: Strassenkarten, topografische Karten oder Luftbildaufnahmen.


Das Nachladen der gewählten Kartenausschnitte geht schnell und füllt die Festplatte nicht über die Massen. Nimmt man das Netbook z.B. auf einen Städtetrip mit, so empfiehlt es sich, das betreffende Kartenmaterial bereits zuhause aufzuladen. Dann kommt man unterwegs auch ohne Onlineverbindung aus und hat immer einen Stadtplan zur Hand.

Neben den GPS-spezifischen Funktionen wie dem Anzeigen der Wegstrecke oder der Koordinaten einer Position, bietet TangoGPS eine Freunde-Funktion, mit der sich die Position von Personen bestimmen lässt, die ebenfalls TangoGPS benutzen und sich auf einem Server für diesen Dienst angemeldet haben. Dieses Feature für Freizeit-IMs gibt es auch bei Google.

Neben einem kurzen Konfigurationsmenü entfaltet TangoGPS seine ganze Vielfalt per Rechtsklick auf die Karte; vom Festlegen des eigenen Standortes über POIs bis hin zur Anbindung an Fotos, um nur einige der Möglichkeiten zu nennen, die sich auch ohne GPS-Empfänger nutzen lassen.

Für Ubuntu-Nutzer steht TangoGPS bereits in den Standard-Quellen zur Verfügung, d.h. die Installation kann mit dem Programm Anwendungen hinzufügen aufgerufen werden. Dort ist es unter der generischen Bezeichnung GPS & Maps aufgelistet.

Sonntag, 26. Juli 2009

digiKam Fotoverwaltung

Geht es um die Verwaltung von Digitalfotos, so ist F-Spot unter Ubuntu die erste Wahl. In der Standard-Installation ist es bereits enthalten. Die erste Wahl muss aber nicht die beste sein. F-Spot arbeitet in der Bilddarstellung recht träge. Dies ist nicht allein der mageren Hardwareausstattung eines Netbooks geschuldet, auch Nutzer wesentlich leistungsfähigerer Computer berichten über dieses Problem.

Ein ambitioniertes Programm für Digitalfotos ist digiKam. Es legt den Schwerpunkt von der Verwaltung der Fotos auf deren Bearbeitung. Zwar lassen sich mit digiKam Fotos auch nach Zeitraum oder Stichworten verwalten, aber es lässt dem Benutzer die Freiheit, wie er die Daten ablegen möchte. Andererseits bietet digiKam eine Vielzahl von Befehlen zur Bearbeitung der Bilder, die weit über die Möglichkeiten von F-Spot hinaus gehen. Vom üblichen Entfernen roter Augen bis hin zu exotischen Filtern reicht die Palette vorinstallierter Funktionen, die sich über Plug-Ins noch erweitern lässt.

Darüber hinaus offenbart digiKam so ziemlich jede Information über ein digitales Foto, die man sich vorstellen kann; von eingebetteten EXIF-Daten bis zum Histogramm. Diese Daten können auch angepasst werden, um z.B. eine falsche Uhrzeit zu korrigieren.


Das Programm steht in den Standard-Quellen zur Verfügung und kann daher mit Anwendungen hinzufügen/entfernen installiert werden.


Das Hilfsprogramm DNGConverter wird automatisch mit digiKam installiert. showFoto ist eine Art digiKam light speziell für das Anzeigen von Bildern. Dieses Programm können Sie optional installieren.

KDE

Ubuntu verwendet die Desktop-Oberfläche Gnome, digiKam setzt jedoch KDE (K Desktop Environment) voraus. Daher auch das scheinbar falsche K im Namen - ein typisches Kennzeichen für KDE-basierte Programme. Linux fackelt da nicht lange und installiert das fehlende KDE gleich mit. Es steht dann für digiKam und weitere KDE-Programme zur Verfügung, Ihr Desktop verändert sein gewohntes Aussehen dadurch nicht.

Gleichzeitig machen sich einige weitere KDE-Programme im System breit. Nach der Installation von digiKam stehen Ihnen ausserdem der Browser Konqueror und der Datei-Manager Dolphin zur Verfügung. KDE-Programme benötigen diese Komponenten, löschen Sie sie also nicht.

Samstag, 25. Juli 2009

Compiz Fusion

Spass mit Desktop-Effekten: Falls dies für Sie ein Widerspruch in sich ist, lesen Sie nicht weiter. Denn Compiz Fusion fügt dem Verhalten von Fenstern und anderen Desktop-Elementen eine Reihe von Effekten hinzu, die grösstenteils keinen wirklichen Nutzen bringen, sondern einfach nur schön anzuschauen sind.

Der umfangreiche CompizConfig Einstellungs-Manager lässt sich am Einfachsten über Ubuntu Tweak installieren. Dort öffnen Sie den Bereich Anwendungen, Unterbereich Hinzufügen/Entfernen und lassen sich die Gruppe Desktopwerkzeuge anzeigen. Nach der Installation finden Sie den Einstellungsmanager in den Systemeinstellungen.

Bei der Menge an Optionen, die hier geboten wird, verliert man leicht den Überblick. Gehen Sie daher schrittweise vor und aktivieren Sie nicht zu viele Optionen auf einmal. Es gilt auch, sich für die eine oder andere Option neue Tastaturkürzel zu merken. Das Einstellungsfeld bietet eine Such- und eine Gruppierungsfunktion, ausserdem lassen sich Einstellungen speichern, so dass Sie jederzeit zu einem bestimmten Set zurückkehren können.

Das Einstellungsfenster benötigt die komplette Bildschirmhöhe eines Netbooks. Sie sollten daher vorübergehend alle Leisten des Ubuntu-Desktops ausblenden, wenn Sie den Compiz-Einstellungsmanager öffnen.

Viele der Optionen sind reine Effekthascherei, wie z.B. die unterschiedlichen Effekte beim Schliessen eines Fensters oder Menüs, die auch alle zusammen in zufälliger Reihenfolge eingesetzt werden können. Oder der Effekt beim Wechseln der Arbeitsfläche, bei dem die Bildschirme nicht einfach verschoben werden, sondern sich im Raum um die eigene Achse zu drehen scheinen.

Das Schöne daran ist, dass alle Effekte vom Netbook-Prozessor spielend bewältigt werden und ruckelfrei ablaufen. Lediglich einige wenige Sekunden mehr beim Aufstarten des Systems muss man in Kauf nehmen als Preis für den Einsatz von Compiz Fusion.

Nicht alle Effekte sind reiner Selbstzweck, es gibt auch durchaus nützliche Optionen. Zum Beispiel Expo, das dem Mac OS X abgeschaut wurde - dort heisst es Exposé. Sie können damit alle Arbeitsflächen in einem Bildschirm aufrufen und begutachten. Ebenfalls gut vom Apple-Betriebssystem kopiert ist die Option, alle Fenster einer oder mehrerer Arbeitsflächen verkleinert und überlappungsfrei auf einem Bildschirm anzuzeigen.

Exposé

Fenster anzeigen

Diese Effekte können in sogenannten aktiven Ecken abgelegt werden. Die Einstellung dazu steht in Ubuntu Tweak zur Verfügung.

Haben Sie eine Einstellung wie im oben abgebildeten Dialogfeld getätigt, dann werden alle Arbeitsflächen angezeigt, wenn der Mauszeiger den unteren linken Rand berührt und alle Fenster werden angezeigt, wenn der Mauszeiger in der unteren rechten Ecke ankommt.

Freitag, 24. Juli 2009

Programme zwangsbeenden

Es passiert auch unter Ubuntu, dass ein Programm nicht reagiert und sich deshalb nicht mehr ordentlich schliessen lässt. Meistens merkt das System, dass etwas nicht stimmt und bietet nach einer gewissen Zeit von sich aus an, das Programm zwangsweise zu beenden. Wenn das nicht der Fall ist, können Sie selbst aktiv werden.

Die Funktion, mit der Sie ein Programm zwangsbeenden können, heisst xkill. Sie können jederzeit den Programmstarter mit Alt F2 aufrufen und xkill in das Textfeld eintippen. Sobald Sie die Dialogbox mit der Return-Taste schliessen, verwandelt sich der Mauszeiger in ein fettes X. Wenn Sie jetzt auf ein Programmfenster klicken, wird das entsprechende Programm zwangsbeendet. Anschliessend verhält sich der Mauszeiger wieder normal.

Sie können auch selbst ein Tastenkürzel für diese Funktion definieren. Öffnen Sie dazu unter System > Einstellungen das Programm Tastenkombinationen und klicken Sie auf Hinzufügen.

Als Name können Sie in die Dialogbox eingeben, was Sie möchten. In das Feld Befehl tragen Sie xkill ein. Klicken Sie auf Anwenden und navigieren Sie in der Liste des Hauptfensters ganz nach unten; dort finden Sie den neuen Befehl. Zum Schluss definieren Sie die Tastenkombination für diesen Befehl, indem Sie in das Feld neben dem Namen klicken, in dem jetzt noch Deaktiviert steht. Dann drücken Sie die gewünschten Tasten.

Die Tastenkombination Ctrl Alt Del ist bereits für den Abmeldevorgang belegt, eine Alternative wäre das ebenfalls für diese Funktion geläufige Crtl Alt Esc.

Übrigens, wenn xkill irrtümlich aktiviert wurde, lässt es sich nicht einfach wieder beenden. Es bleibt solange aktiv, bis die Funktion per Mausklick auf ein Programm angewendet wurde. Drücken Sie am einfachsten die Taste PrtSc und beenden Sie den folgenden Dialog des Programms Bildschirmfoto zwangsweise. Dann können Sie wieder normal weiter arbeiten.

Grosse Fenster verschieben

Normalerweise werden Fenster verschoben, indem man sie an der Titelleiste zieht. Ziehen bedeutet, mit der Maus darauf klicken, Maustaste gedrückt halten und die Maus bewegen.

Was aber, wenn ein Fenster, das sich nicht in der Grösse ändern lässt, so verschoben werden soll, dass die Titelleiste ausserhalb des Bildschirms liegt? Das geht nicht auf die oben beschriebene Art. Aber gerade bei Dialogfeldern kommt es oft vor, dass die Bildschirmhöhe eines Netbooks zu klein ist.

Es gibt einen einfachen Trick: Wenn man die Taste Alt gedrückt hält, lässt sich ein Fenster nicht nur an der Titelleiste, sondern an jedem beliebigen Punkt bewegen. So ist es möglich, Teile des Fensters aus dem Bildschirm zu ziehen.

Programme per Tastatur starten

Es gibt Anwender, die auch in einer grafischen Benutzeroberfläche gerne auf die Maus verzichten und Tastatureingaben bevorzugen. Für diese gibt es ein Programm namens Run zum Starten von Anwendungen. Das Programm wird aufgerufen, sobald die Tasten Alt und F2 gleichzeitig gedrückt werden. Es öffnet sich ein kleines Fenster, in das der Name des gewünschten Programms eingetippt wird. Meist reicht es, die ersten drei Buchstaben einzutippen, danach wird der Name automatisch vervollständigt. Bei Betätigen der Zeilenschaltung (Return-Taste) wird Run geschlossen und das gewählte Programm gestartet.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Screenlets einrichten

Wenn Sie die im vorherigen Artikel empfohlenen Screenlets zum ersten Mal einrichten, stellen sich unweigerlich Fragen. Warum funktioniert das Radio-Screenlet nicht? Wie bekomme ich das Wetter für meinen Ort angezeigt? Wie werden weitere Screenlets installiert? Hier bekommen Sie Antworten.

Bildschirmdarstellung optimieren

Falls die Schrift in den Screenlets ausgefranst wirkt oder die Einstellung der Transparenz keine Wirkung zeigt: Öffnen Sie Ubuntu Tweak und wählen Sie dort den Bereich Desktop > Fenster aus. Setzen Sie ein Häkchen vor den letzten Eintrag auf dieser Seite (Metacitys Compositing-Funktionalität einschalten). Beachten Sie die anschliessende Bildschirm-Meldung.

Zip-Code für das Wetter-Screenlet herausfinden

Damit das Wetter-Screenlet die Wettervorhersage für den Ort Ihrer Wahl anzeigt, muss im Kontext-Menü oder in den Einstellungen zu diesem Applet ein ZIP-Code eingegeben werden. Die Bezeichnung ist irreführend, denn mit einer Postleitzahl (engl. zip code) hat das nichts zu tun. Öffnen Sie die Website weather.com und und geben Sie in das Suchfeld im Seitenkopf den gewünschten Ort ein. Die ersten paar Buchstaben reichen, dann wird schon eine Trefferliste angezeigt. Falls ihr Ort nicht dabei ist, versuchen Sie es mit der nächstgrösseren Ortschaft oder ggf. mit der englischen Bezeichnung grösserer Städte; z.B. Munich statt München. Nachdem die Seite neu geladen wurde, suchen Sie in der Adresszeile des Browsers nach dem Fragezeichen kurz vor der Ortsbezeichnung.

Kopieren Sie den Code zwischen dem Fragezeichen und dem letzten Schrägstrich davor, wie im Bildschirmfoto markiert. Setzen Sie diesen Code in das entsprechende Feld des Wetter-Screenlets ein und kurz darauf werden die entsprechenden Daten angezeigt.

Wenn das Radio stumm bleibt

Natürlich hat Ihr Netbook keinen Radio-Empfänger eingebaut; das Radio-Screenlet holt sich das Radioprogramm aus dem Internet. Diese sogenannten Streams benötigen, wie andere Musikdateien auch, bestimmte unfreie Pakete zum Dekodieren der komprimierten Datenströme. Die einfachste Art, an eine grosse Anzahl dieser Pakete zu kommen, ist die Installation des Programms MPlayer. Es ist in den Standard-Quellen und in Ubuntu Tweak aufgeführt. Danach kann es immer noch den ein oder anderen Radiosender geben, der stumm bleibt. Dieser hat entweder zwischenzeitlich seine Internetadresse gewechselt oder setzt auf eine exotische Kodierung der Daten, die MPlayer nicht kennt.

Weitere Screenlets downloaden und installieren

Im Screenlets Manager gibt es einen grossen Knopf mit der Beschriftung Get more screenlets. Dieser führt zu einer Website, die recht trocken eine Liste von Screenlets präsentiert. Weitaus lebendiger geht es da auf der Screenlets-Seite von Gnome-Look zu. Die Beschreibungen sind ausführlicher sowie mit Bildschirmfotos und Benutzerkommentaren ausgestattet. Ein Punktesystem weist jedem Screenlet einen Beliebtheitswert zu.

Die Installation neuer Screenlets ist einfach. Laden Sie die Datei zunächst auf Ihren Computer herunter, lassen Sie sie aber nicht entpacken. Dann klicken Sie im Screenlets Manager auf den Knopf Install und navigieren zur eben heruntergeladenen Archivdatei. Das Programm meldet die erfolgreiche Installation des Screenlets, das sogleich verwendet werden kann. Eine Ausnahme sind Themen, die lediglich das Aussehen bereits installierten Screenlets ändern. Diese müssen manuell entpackt und in den Ordner des betreffenden Screenlets kopiert werden. Hinweise dazu finden Sie in der Regel auf der Downloadseite des Themas.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Screenlets

Wenn keine Programmfenster geöffnet sind, zeigt Ubuntu den Desktop an. Dieser virtuelle Schreibtisch lässt sich durch individuelle Hintergrundbilder verschönern, Dokumente und Starter können darauf abgelegt werden. Trotzdem bleibt dieser freie Platz weitgehend unbenutzt. Hier kommen die Screenlets ins Spiel.

Screenlets sind kleine Programme, die bestimmte Informationen anzeigen und direkt auf dem Desktop abgelegt werden. Sie können verschiedene Funktionen erfüllen. Ob Kalender, Wettervorhersage oder Systeminformationen, es gibt kaum einen Bereich, der durch Screenlets nicht abgedeckt wird - bis hin zur obligatorischen Zimmerpflanze. Das Angebot an Screenlets ist riesig, da sollte für jeden etwas dabei sein. Ein kleiner Netbook-Bildschirm ist jedenfalls schnell gefüllt.

Das Programm Screenlets Manager kann über Anwendungen hinzufügen/entfernen oder via Ubuntu Tweak installiert werden. Anschliessend steht eine Auswahl von Miniprogrammen zur Verfügung, die um Downloads aus dem Internet erweitert werden kann.


Den Screenlets Manager finden Sie nach der Installation im Anwendungsmenü Zubehör; ausserdem wird er auch in der Leiste angezeigt. Sie können wählen, ob ein bestimmtes Screenlet bereits beim Systemstart geladen werden und somit immer zur Verfügung stehen soll. Ausserdem kann jedes Screenlet eine beliebige Anzahl von Instanzen ausweisen, so dass Sie z.B. die Wettervorhersage von mehreren Orten anzeigen lassen können.

Sonntag, 19. Juli 2009

Startbildschirm konfigurieren

Ist Ubuntu als Teil eines Dual-Boot-Systems installiert, so werden beim Aufstarten des Computers erst einmal alle verfügbaren Systeme aufgelistet. Nach 10 Sekunden wird automatisch Ubuntu geladen. Dieser Startbildschirm kann konfiguriert werden, z.B. um den Startvorgang zu beschleunigen oder ein anderes System als Vorgabe auszuwählen.

Das dazu benötigte Programm heisst StartUp-Manager. Es wird allerdings nicht mit der Grundinstallation von Ubuntu mitgeliefert. Öffnen Sie daher zuerst das Programm Anwendungen hinzufügen/entfernen, lassen Sie sich alle verfügbaren Anwendungen anzeigen und geben Sie in das Suchfeld den Begriff startup ein. Wählen Sie das Programm StartUp-Manager aus der Trefferliste und lassen Sie es installieren. Nach erfolgter Installation finden Sie das Programm im Menü Systemverwaltung.



Als erstes sollten Sie die Wartezeit des Countdowns auf eine Sekunde heruntersetzen. Das ist die Zeit, die Ihnen dann verbleibt, um den Countdown mittels der Pfeiltasten abzubrechen und ein anderes Startsystem auszuwählen. Setzen Sie die Zeit auf Null, dann sperren Sie den Zugriff auf das Auswahlmenü komplett.

Im Bereich Erweitert können Sie die Anzahl der Kernel auf 1 begrenzen, um den Startbildschirm übersichtlich zu halten. Das ist besonders dann nützlich, wenn alte Kernelversionen bereits über den Rechner-Hausmeister gelöscht wurden, aber immer noch im Startbildschirm aufgeführt werden.

Der Rechner-Hausmeister

Mit der Version 9.04 wurde in Ubuntu ein sehr nützliches Programm eingeführt, der Rechner-Hausmeister. Er befindet sich im Menü Systemverwaltung spürt Pakete auf, die das System nicht (mehr) verwendet.

Ein Beispiel: Bei der Installation von Ubuntu wurde der Kernel in der Version 2.6.28-11 installiert. Später wurde dieser durch die Aktualisierungsverwaltung mit der neueren Version 2.6.28-13 ersetzt. Der alte Kern wurde aber nicht gelöscht, damit Sie noch von diesem starten können, falls der neue Kern nicht mit Ihrer Hardware zurecht kommen sollte. Sofern die neue Version keine Probleme macht, können Sie die alte Version löschen. Genau das bietet Ihnen der Rechner-Hausmeister an.


Beachten Sie, dass der Rechner-Hausmeister jedes Programm als überflüssig betrachtet, das nicht aus den installierten Quellen stammt. Löschen Sie also nicht unbedacht alles, was der Hausmeister Ihnen anbietet. Wenn Sie ein bestimmtes Paket behalten möchten, entfernen Sie einfach das Häkchen davor. Der Rechner-Hausmeister merkt sich das für die Zukunft.

Systemadministration

In der Rubrik Systemadministration werden Tipps vorgestellt, mit denen Sie Ihr Ubuntu-System pflegen und beeinflussen können. Das beinhaltet auch das Editieren systemkritischer Dateien. Im schlimmsten Fall können Sie dadurch das System unbrauchbar machen.

Gehen Sie daher sorgfältig mit den Anleitungen um und achten Sie besonders darauf, keine Tippfehler zu machen, wenn Sie Textpassagen aus dem Blog in Systemdateien übertragen. Machen Sie grundsätzlich von jeder Datei Sicherungskopien, bevor Sie sie ändern und sichern Sie auch Ihr gesamtes System in regelmässigen Abständen.

Alle Tipps wurden vom Autor sorgfältig geprüft und ausprobiert. Es kann aber keine Garantie dafür abgegeben werden, dass diese Tipps auf jedem installierten Ubuntu-System problemlos funktionieren.

Samstag, 18. Juli 2009

Erweiterte Systemkonfiguration

Mit den Programmen im Menü System > Einstellungen konfigurieren Sie Ubuntu nach Ihren Wünschen. Obwohl dort eine Menge von Konfigurationsmöglichkeiten auf Sie warten, so gibt es dennoch weitere Systemeinstellungen, die dort nicht angeboten werden. Diese Einstellungen erreichen Sie mit Ubuntu Tweak.

Das Programm erlaubt Ihnen, Ihr Ubuntu-System und den Desktop einfach anzupassen. Es bietet im Grunde nichts, was mit etwas System- und Terminal-Kenntnissen nicht auch zu schaffen wäre, aber es bietet alle Einstellungsmöglichkeiten und Erweiterungen in einem übersichtlichen, benutzerfreundlichen Interface.


Unter Anderem bietet Ubuntu Tweak die Möglichkeit zur Installation beliebter Programme, zum Bearbeiten der Programmzuordnungen verschiedener Dateitypen, zum Einrichten und Entfernen der Autostart-Programme und vieles mehr. Auch wenn es nur darum geht, den Mülleimer auf dem Desktop anzuzeigen oder die Fähigkeiten des Datei-Browsers durch Skripte zu erweitern, Ubuntu Tweak ist die richtige Anlaufstelle.

Ubuntu Tweak ist jedoch nicht in den Standardquellen enthalten. Öffnen Sie daher in Ihrem Browser die Download-Seite des Entwicklers und klicken Sie auf den Link unter der Überschrift Deb Package. Speichern Sie die Datei auf der Festplatte.


Anschliessend können Sie das Programm installieren, indem Sie auf die heruntergeladene Datei doppelklicken. Die Datei wird mit dem Paket-Installationsprogramm geöffnet, mit dem Sie die Installation durchführen können. Nach erfolgter Installation steht im Anwendungs-Menü eine neue Gruppe Systemwerkzeuge zur Verfügung, in der Sie Ubuntu Tweak finden.

Nehmen Sie sich Zeit, Ubuntu Tweak zu erkunden und wählen Sie nicht zu viele Optionen auf ein Mal. Bedenken Sie, dass Sie unter Umständen tiefgreifende Veränderungen am System durchführen und erstellen Sie zur Sicherheit ein Backup des aktuellen Systems.

Eine Sache können Sie gleich durchführen. Fügen Sie Ubuntu Tweak Ihren Quellen hinzu. Dann wird Ubuntu Tweak über die Aktualisierungsverwaltung immer auf dem neuesten Stand gehalten. Öffnen Sie dazu den Bereich Anwendungen > Softwarequellen von Drittanbietern in Ubuntu Tweak und setzen Sie ein Häkchen vor den Eintrag von Ubuntu Tweak. Danach werden die Quellen neu eingelesen.

Freitag, 17. Juli 2009

Starter erstellen

Möchten Sie ein Programm-Icon auf dem Desktop ablegen, um das Programm ohne Umwege über das Anwendungs-Menü zu starten? Dann erstellen Sie einen sogenannten Starter. Klicken Sie dazu einfach mit der rechten Maustaste auf eine freie Fläche des Desktops und wählen Sie aus dem Kontextmenü den Eintrag Starter anlegen ...


Es öffnet sich eine kleine Dialogbox, in der verschiedene Angaben zu machen sind. Als Name können Sie eingeben, was immer Sie möchten. Dieser Text erscheint unter dem Icon auf dem Desktop. Im Feld Befehl geben Sie den Programmnamen und eventuelle Parameter ein. Falls Sie einen Kommentar eingeben, so erscheint dieser Text, wenn Sie später mit dem Mauszeiger über dem Desktop-Icon verweilen. In der Regel wird das korrekte Icon im Feld links eingeblendet, sobald Sie den Programmnamen richtig eingegeben haben. Sollte das Icon nicht gefunden werden, klicken Sie auf den Platzhalter, um die Festplatte zu durchsuchen. Viele Programme legen Icons im Verzeichnis /usr/share/pixmaps ab.


Ein Beispiel: Um einen Starter für den Internet-Sofortnachrichtendienst Pidgin anzulegen, geben Sie als Name Pidgin ein (oder etwas anderes, falls Sie möchten) und als Befehl pidgin. Achten Sie darauf, letzteres klein zu schreiben. Das Icon wird automatisch hinzugefügt.

Leider is es nicht immer so einfach, auf den Programmnamen zu kommen. Aber Sie können sich helfen lassen. Die Einträge im Anwendungsmenü, das alle installierten Programme auflistet, sind ebenfalls Starter. Öffnen Sie das Menü System > Einstellungen und darin das Programm Hauptmenü. Navigieren Sie zum gewünschten Programm und klicken Sie auf den Knopf Eigenschaften. Sie sehen, dass dies nichts anderes ist als ein Starter-Dialog. Sie können die dortigen Einträge in den Dialog eines Desktop-Starters kopieren.


Noch einfacher geht es, wenn Sie einen Starter in die Leiste einfügen möchten. Ab Installation sehen Sie in der oberen Leiste bereits Einträge für Browser, Mail und Hilfe. Möchten Sie einen neuen Starter hinzufügen, so klicken Sie mit der rechten Maustaste in die Leiste und wählen den Eintrag Zum Panel hinzufügen ... Sie können dann einen Anwendungsstarter direkt aus den Menüeinträgen kopieren.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Freie und unfreie Pakete

Viele Linux-Distributionen werden ausschliesslich mit freien Software-Paketen ausgeliefert. Frei heisst hier Open Source und damit nicht nur gratis, sondern auch Lizenz-frei. Im Gegensatz dazu unterliegt unfreie Software Lizenzbestimmungen und ist keine Open Source Software, selbst wenn sie kostenlos angeboten wird.

So ist zum Beispiel der Adobe Reader, ein Programm zum Anzeigen von PDF-Dateien, keine freie Software. Sie gehört der Firma Adobe, die sie zum kostenlosen Gebrauch anbietet. Unter Ubuntu ist dieses Programm nicht standardmässig enthalten, kann aber über Anwendungen hinzufügen/entfernen > Anwendungen von Drittanbietern nachträglich installiert werden.

Gerade im Bereich von Musik- und Filmdateien benötigt man oft unfreie Pakete zum Gebrauch dieser Dateien. Zum Beispiel unterliegen die Formate MP3 für Musikdateien und MP4 für Videodateien bestimmten Lizenzen. Theoretisch wäre es sogar möglich, dass sie in einem Land kostenfrei benutzt werden dürfen, in einem anderen Land aber nicht.

Daher werden unter Ubuntu die Pakete zum Abspielen dieser Dateien nicht mitgeliefert. Aber sie werden bei Bedarf schnell und unkompliziert nachgeladen, wobei es an Ihnen liegt, zu entscheiden, ob dieser Vorgang in Ihrem Land lizenzrechtlich zulässig ist.

Es ist ganz einfach, Ubuntu zum Nachladen dieser unfreien Pakte zu bewegen. Öffnen Sie eine Mediendatei, z.B. im Format MP3. Darauf hin startet das zum Abspielen vorgesehene Programm, welches aber bemerkt, dass ihm das entsprechende Plugin zum Abspielen fehlt. Ubuntu bietet Ihnen an, dieses zu laden. Sie müssen lediglich die Dialogboxen bestätigen und die benötigten Pakete werden installiert.


Wiederholen Sie den Vorgang für die wichtigsten Audio- und Video-Formate, die Sie verwenden.

Quellen, Pakete und Abhängigkeiten

Bevor Sie damit beginnen, zusätzliche Software für Ihr neues Ubuntu-System zu installieren, schadet es nicht, sich kurz mit der Philosophie von Linux-Software-Downloads vertraut zu machen.

Linux-Software wird normalerweise in Distributions- und Versions-spezifischen Verzeichnissen zum Download angeboten, diese werden Repository oder Quelle genannt. Jede Distribution bringt eine oder mehrere eigene Quellen mit. Im Programm Anwendungen hinzufügen/enfernen sehen Sie diese Quellen zusammengefasst im Popup-Menü Anzeigen. Canonical ist der Anbieter von Ubuntu. Sie können zwischen Anwendungen auswählen, die von Canonical oder von Drittanbietern zur Verfügung gestellt werden.

Die Liste der Quellen können Sie selbst in der System-Verwaltung administrieren, das Programm heisst Software-Quellen. Falls notwendig, werden Ihnen Programme aber auch anbieten, bestimmte Quellen per Mausklick dieser Liste hinzuzufügen.

Programme werden unter Linux nicht einfach als eine grosse Datei installiert, sondern als eine Anzahl von einzelnen Paketen. Das macht es schwieriger, alle zu einem Programm gehörenden Dateien zu identifizieren, aber es hat einen entscheidenden Vorteil. Bestimmte Pakete werden als Bibliotheken (Libraries) systemweit zur Verfügung gestellt. Es können also auch andere Programme darauf zugreifen und diese Funktionen nutzen. Daher hängt die Zahl der für eine Programminstallation notwendigen Pakete stark davon ab, welche Software bereits auf diesem System installiert ist.

Das System kümmert sich weitgehend darum, welche Pakete von welchen Programmen genutzt werden, damit beim Entfernen des einen Programms nicht ein anderes unbrauchbar wird. Wenn gezielt Pakete hinzugefügt oder entfernt werden sollen, steht geübten Administratoren dazu in der System-Verwaltung die Synaptic-Paketverwaltung zur Verfügung.

Viele Programme setzen auf Pakete aus anderen Bibliotheken, ihr Funktionieren ist von diesen Bibliotheken abhängig. Sind diese nicht auf dem System vorhanden, werden sie entsprechend nachgeladen. Werden diese nicht in den vorhandenen Quellen gefunden, so meldet das System fehlende Abhängigkeiten (missing dependencies). In diesem Fall ist Vorsicht geboten. Natürlich können Sie im Internet nach Quellen suchen, die diese Paktete vorrätig haben. Grundsätzlich sollten Sie es sich aber zwei Mal überlegen, ob Sie ein Programm installieren möchten, das auf Paketen besteht, die nicht aus den gleichen Quellen bedient werden können wie das Programm selbst.

Benutzer und Rechte

Ubuntu kennt vier Arten von Benutzern, die unterschiedliche Berechtigungen haben, das System zu beinflussen:

Root
Auch Superuser. Dieser Benutzer darf einfach alles. Er kann sogar Dateien oder Verzeichnisse löschen, die für das Funktionieren des Systems unerlässlich sind und damit das System unbrauchbar machen. Daher sollten sich nur sehr erfahrene Benutzer Root-Rechte aneignen. Ubuntu hat bereits einen Root eingerichtet (System > Systemsteuerung > Benutzer und Gruppen), dieser ist aber aus Sicherheitsgründen deaktiviert. Sobald Sie ein Passwort für den Root-Benutzer vergeben, wird dieser aktiviert.

Administrator
Der Benutzer, der bei der Installation definiert wurde, erhält automatisch Administrator-Rechte. Er kann Software installieren, Systemaktualisierungen durchführen und weitere Benutzer einrichten. Sobald ein Programm beim Aufstarten das Administrator-Passwort verlangt, ist Vorsicht geboten. Es ist ein Hinweis darauf, dass eine falsche Benutzung dieser Software das System gefährden könnte.

Benutzer
Ein normaler Benutzer verfügt nicht über Administrationsrechte, kann keine Programme installieren und hat keinen Zugriff auf die Systemsteuerung. Jeder zusätzliche Benutzer, den Sie in Ubuntu anlegen, erhält standardmässig diesen Status.

Gast
In der Grundinstallation ist bereits ein Gastzugriff enthalten. Dieser Benutzer benötigt kein Passwort und kann keine dauerhaften Änderungen am Gast-System vornehmen. Wenn Sie jemandem Zugriff auf Ihr Netbook geben möchten, ohne einen Benutzeraccount für diese Person einzurichten, ist der Gastzugriff eine gute Alternative.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Wireless aktivieren

Schockzustand nach der Installation von Ubuntu: Auf einem Aspire One 531 und Netbooks mit ähnlicher Architektur funktioniert die Wireless-Karte nicht! Der Network Manager meldet, die Funknetzwerke seien deaktiviert. Da hilft auch die verzweifelte Betätigung des Schiebereglers an der Gerätevorderseite nichts.


Eine Suche im Internet fördert keine einfache Problemlösung zutage. Sollten Sie überhaupt einen Text finden, der sich mit dem Problem befasst, dann ist es zumeist eine lange Anleitung über das Austauschen der Treiber mittels kryptischer Terminalbefehle.

Dabei geht es auch einfacher. Diese Anleitungen gehen vom schlimmsten Fall aus, nämlich dass sich die im System enthaltenen Treiber nicht mit der vorhandenen Hardware verstehen. Dabei könnte es auch nur ein kleines Stück Software sein, dass eine erfolgreiche Kommunikation mit der Wireless-Karte verhindert. Und tatsächlich reicht schon der Austausch des Network Managers, um eine erfolgreiche Wireless-Verbindung herzustellen.

Den alternativen Network Manager müssen Sie nicht im Netz suchen, er ist in den Standardverzeichnissen von Ubuntu enthalten und kann mit einem einfachen Mausklick installiert werden. Allerdings duldet das System keine zwei konkurrierenden Network Manager gleichzeitig, so dass es bei der Verwendung der Software Anwendungen hinzufügen/entfernen zu einer Fehlermeldung kommt.

Aber auch hier ist die Lösung nur einen Mausklick entfernt. Die Synaptic-Paketverwaltung, zu finden im Menü System>Systemverwaltung, ist nämlich in der Lage, gleichzeitig zur Installation eines neuen Programms konkurrierende vorhandene Programme zu entfernen.


Das gesuchte Programm heisst wicd. Öffnen Sie die Paketverwaltung und geben Sie wicd in das Suchfeld ein. Klicken Sie in das kleine Kästchen am Zeilenanfang des Eintrags in der Trefferliste und wählen Sie den Eintrag Zum Installieren vormerken aus. Sie werden informiert, dass bei der Installation dieses Programmes der bisherige Netzwerkmanager entfernt wird.

Um die Installation zu starten, klicken Sie auf Anwenden. Anschliessend sollten Sie den Computer neu starten, um alle im Systemspeicher verbliebenen Teile des alten Network Managers los zu werden.

Nun richten Sie Ihren Wireless-Zugang im Wicd Network Manager ein (Menü Anwendungen>Internet) und können das Netbook endgültig vom Ethernet-Kabel lösen.

Dienstag, 14. Juli 2009

Dual-Boot einrichten

Um Ubuntu als Betriebssystem neben Windows zu installieren, muss zuerst die Festplatte für ein so genanntes Dual-Boot-System eingerichtet werden. Dazu starten Sie Ihr Netbook von einem USB-Stick, auf dem, wie im vorherigen Artikel beschrieben, ein Ubuntu Live-System installiert wurde. Vorher sollten Sie für alle Fälle Ihre bereits vorhandenen Daten sichern.

Jede Festplatte ist in Partitionen unterteilt. Auch, wenn dies nur eine ist, spricht man von einer Partition. Unter Linux brauchen Sie jedoch mindestens zwei Partitionen: Eine für das System und eine weitere für den Auslagerungsspeicher (Swap). Es gibt drei Arten von Partitionen. Der Normalfall ist die primäre Partition. Eine Festplatte kann in maximal vier primäre Partitionen unterteilt werden. Reicht dies nicht aus, wird eine der vier Partitionen als erweiterte Partition formatiert. Diese dient als Container für weitere, logische Partitionen. Durch diese Verschachtelung können mehr als vier Partitionen pro Festplatte definiert werden.

Die eingebaute Festplatte trägt unter Linux die Bezeichnung sda und eine Partitionsnummer. Wenn die Festplatte zwei Partitionen hat, so tragen diese normalerweise die Bezeichnungen sda1 und sda2. Ein weiteres Laufwerk trägt die Bezeichnung sdb, dessen erste Partition wird als sdb1 angezeigt usw.

Wählen Sie jetzt in Ihrem Ubuntu Live-System das Menü System, dort das Untermenü Systemverwaltung und starten Sie daraus das Programm Partitionseditor. In diesem Programm wird oben rechts in einem Pulldown-Menü das Laufwerk genannt. Wählen Sie /dev/sda, falls dies nicht schon ausgewählt ist.

Bei einem Acer Aspire One 531 ist, wie bei vielen anderen Netbooks auch, eine 160 GB-Festplatte eingebaut. Wundern Sie sich nicht, wenn als Gesamtkapazität nur 149.05 GB angezeigt werden. Das liegt daran, dass ein GB aus 1024 MB besteht, ein MB wiederum aus 1024 kB usw. Die Festplattenhersteller aber machen sich das Leben recht einfach und rechnen mit dem Faktor 1000 statt 1024. Daher erhalten Sie bei jeder Festplatte, jedem USB-Stick und jeder SD-Karte immer weniger, als der Hersteller angibt.

Durch die Vorinstallation von Windows ist -warum auch immer- das erste MB nicht belegt, dann folgt eine 7 GB grosse Partition, von der aus Sie Windows ohne System-CD neu installieren können. Der Rest geht an Windows selbst, das nach der Erstinstallation rund 10 GB belegt. Das ist etwa drei Mal so viel wie die Grundinstallation von Ubuntu benötigt, obwohl es einen vergleichbaren Umfang an Programmen mitbringt.

Klicken Sie jetzt in die grafische Darstellung der Windows-Partition (sda2) und wählen Sie aus dem Menü Partition den Eintrag Grösse ändern/verschieben. In dem Fenster, das sich öffnet, können Sie die Partitionsgrösse mit der Maus verkleinern. Ziehen Sie den rechten Rand soweit nach links, dass die Partition auf 32 GB verkleinert wird. Das sollte für den gelegentlichen Gebrauch von Windows mehr als ausreichend sein. Schliessen Sie das Fenster.

Sie sehen, dass die Aktion noch nicht ausgeführt, sondern in einer Liste eingetragen wird. Erst, wenn Sie im Menü Bearbeiten den Eintrag Alle Operationen ausführen auswählen, beginnt der Formatiervorgang nach einer Sicherheitsabfrage. Eine der Stärken des Partitionseditors ist, dass Sie Partitionen vergrössern und verkeinern können, ohne dass die darin enthaltenen Daten gelöscht werden. Dennoch sollten Sie immer eine Sicherheitskopie anfertigen, bevor Sie Partitionen verändern. Es versteht sich von selbst, dass eine Partition nur innerhalb des nicht belegten Speicherplatzes verkleinern können.

Nach Beendigung der Operation, die rund 20 Minuten dauern kann, sieht die Partitionsaufteilung so aus:


Nun klicken Sie in den grauen Bereich und wählen aus dem Menü Partition den Eintrag Neu aus.

Wählen Sie als Partitionsart Erweiterte Partition und verschieben Sie den rechten Rand so weit, dass am Ende noch 1 GB freier Platz übrig bleibt. Bestätigen Sie mit einem Klick auf den Knopf Hinzufügen.

Klicken Sie im Hauptfenster in den restlichen freien Platz und erstellen Sie dort eine primäre Partition mit dem Dateisystem linux-swap. Sie können auch eine Bezeichnung, z.B. Swap, vergeben.

Vielleicht fragen Sie sich, warum eine erweiterte Partition erstellt wurde für Ubuntu. Wie oben beschrieben, können Sie maximal vier Partitionen erstellen. Wenn Sie alle vier benötigen, erstellen Sie mindestens eine davon als erweiterte Partition, dann sind Sie für die Zukunft gerüstet. Denn es gibt immer Gründe für eine neue Partition, sei es das Ausprobieren einer neuen Linux-Distribution für Netbooks oder eine Datenpartition, auf die sowohl Windows als auch Ubuntu zugreifen können sollen. Probieren Sie das gleich einmal aus und erstellen Sie neben der Partition für Ubuntu auch noch zwei Testpartitionen à 8 GB für zukünftige Zwecke. Denken Sie daran, diese Partitionen können Sie später problemlos löschen und den gewonnen Speicherplatz wieder Ubuntu zuweisen.

Alle drei Partitionen erstellen Sie als logische Partitionen im Format ext3. Vergeben Sie auch eine Bezeichnung. Zum Schluss lassen Sie alle Operationen ausführen und Ihre Festplatte sieht so aus:


Nun geht es endlich an die Installation von Ubuntu. Schliessen Sie den Partitionseditor und klicken Sie auf das Desktop-Icon zur Installation. Wählen Sie Ihre Optionen aus den ersten drei Seiten. Auf Seite 4 geht es um die Aufteilung der Festplatte. Hier ist Vorsicht geboten, damit das System auch wirklich auf die dafür vorbereitete Partition installiert wird.

Klicken Sie ganz unten auf der Seite in die Option Partitionen manuell festlegen. Auf der nächsten Seite markieren Sie die für Ubuntu vorbereitete Partition sda5 und klicken dann auf den Knopf Partition bearbeiten.

Belassen Sie die Partitionsgrösse, wählen Sie noch einmal das Format Ext3 und lassen Sie die Partition formatieren. Als Einhängepunkt wählen Sie / - damit wird Ihr Computer in Zukunft unter Ubuntu gestartet.


Kontrollieren Sie noch einmal die Zusammenfassung der Partitionsaufteilung. Sieht es so wie auf dem Bild oben aus, dann klicken Sie auf vor und führen die Installation zu Ende.

Die Installation des System dauert weniger als eine halbe Stunde. Danach starten Sie das Netbook neu (ohne USB-Stick) und können fortan auswählen, ob Sie Ubuntu oder Windows laden möchten.

Nachdem Ubuntu das erste Mal von der Festplatte gestartet wurde, müssen Sie eventuell noch die Sprachunterstützung komplettieren und die neuesten Systemaktualisierungen einspielen. Dazu werden Sie aufgefordert, Sie müssen sich selbst um nichts kümmern. Es ist aber empfehlenswert, das Netbook zu diesem Zweck über eine Kabelverbindung ans Internet anzuschliessen, weil es schneller geht. Ausserdem kann es bei manchen Modellen vorkommen, das Wireless nach der Installation noch nicht funktioniert. Mehr dazu im nächsten Artikel.

Montag, 13. Juli 2009

Ubuntu ausprobieren

Das komplette Betriebssystem kann von der Ubuntu-Website geladen werden. Es liegt in Form einer ISO-Datei vor, welche auf CD gebrannt wird. Anschliessend kann der PC von dieser CD aus gestartet werden.

Ihr Netbook hat kein CD-Laufwerk? Das ist normal und überhaupt kein Problem, Sie müssen sich deshalb kein externes Laufwerk zulegen. Ein leerer USB-Stick von 1GB Kapazität reicht aus, um das Vorhaben durchzuführen.

Nun müssen Sie, falls Sie keinen anderen Linux-Computer zur Hand haben, ein Mal in den sauren Apfel beissen und Ihr Netbook unter Windows starten. Laden Sie die Software Unetbootin aus dem Internet (sie ist kostenlos), stecken Sie den USB-Stick ein und starten Sie Unetbootin.


Wählen Sie in der ersten Zeile Distribution Ubuntu aus, die neueste Version ist voreingestellt. Der Zusatz Live bei der Versionsnummer bedeutet, dass Sie das neue Betriebssystem vom USB-Stick (oder einer CD) ausprobieren können, ohne es zunächst auf Ihren Computer zu installieren.

Falls Sie die oben erwähnte ISO-Datei bereits auf Ihre Festplatte herunter geladen haben, dann überspringen Sie die Zeile Distribution und klicken statt dessen auf den Knopf am Ende der Zeile Image. Hier geben Sie an, wo die ISO-Datei auf Ihrem Netbook zu finden ist.

Es gibt mehrere Varianten von Ubuntu, darunter einen Netbook-Remix, der für kleine Bildschirme optimiert ist oder Kubuntu, das als Benutzeroberfläche auf KDE statt auf Gnome setzt. Diese Varianten müssen Sie von der Website laden und wie oben beschrieben als Image-Datei in Unetbootin auswählen, da ein automatischer Download nur für die Standard-Version möglich ist. Probieren Sie ruhig einige dieser Varianten aus. Die meisten Benutzer kehren aber wieder zur Standard-Version zurück; diese ist ausgereift und auch für Netbooks bestens geeignet. In diesem Blog wird die Standard-Version von Ubuntu besprochen.

Vergewissern Sie sich, dass die richtige Laufwerksnummer für Ihren USB-Stick ausgewählt ist, denn bei der Installation werden alle vorhandenen Daten überschrieben. Klicken Sie auf OK, wenn Sie soweit sind.

Falls Sie die Distribution aus der ersten Zeile ausgewählt haben, dauert es etwas, denn das komplette System wird zunächst aus dem Internet herunter geladen. Ist der Download beendet oder bereits zuvor erledigt worden, dann dauert es nur wenige Minuten, bis ein startfähiges USB-Medium mit dem gewünschten Betriebssystem erzeugt wird.

Schliessen Sie das Programm und starten Sie Ihr Netbook neu. Damit es vom eingesteckten USB-Stick gestartet wird, müssen Sie ggf. das Boot-Menü entsprechend einrichten. Bei den meisten Netbooks drücken Sie dazu die Taste F2, während das Herstellerlogo erscheint und stellen dann die Bootreihenfolge so ein, dass ein externes USB-Medium bevorzugt wird. Nähere Informationen erhalten Sie im Handbuch Ihres Netbooks.

Naturgemäss dauert es eine ganze Weile länger, bis das System von einem langsamen USB-Stick geladen wurde. Sehen Sie sich nun erst einmal im neuen System um. Bedenken Sie, dass Änderungen, die Sie vornehmen, nicht dauerhaft gespeichert werden. Es ist ausserdem normal für Live-Medien, dass nicht alles funktioniert (z.B. Wireless), denn die Einrichtung individueller Hardwarekomponenten findet erst bei der Installation statt.

Wenn Sie soweit sind, klicken Sie auf das Icon auf dem Desktop, um die Installation zu starten.

Vorsicht!

Wenn Sie alle standardmässigen Installationsvorschläge akzeptieren, wird Windows unwiederbringlich gelöscht und durch Ubuntu ersetzt. Falls Sie aber Windows für alle Fälle behalten möchten (schliesslich mussten Sie es ja bezahlen), dann benötigen Sie ein sogenanntes Dual-Boot-System. Dazu bedarf es einiger nicht allzu schwieriger Vorbereitungen, die im nächsten Beitrag beschrieben werden.

Sonntag, 12. Juli 2009

Warum Ubuntu Linux?

Da haben Sie nun ein schönes, neues Netbook gekauft und vorinstalliert ist fast immer Windows XP. Ein Methusalem von Betriebssystem, erschienen 2001 und gleichzeitig ein weltweit anerkannter Virenfänger. Vielleicht sind Sie genervt von den ständig aufpoppenden Hinweisen der Taskleiste. Oder von den umständlichen Dialogboxen, die immer nachfragen müssen, ob Sie wirklich das wollen, was Sie gerade angeklickt haben. Oder von den teuren Antiviren-Abonnements, die das Betriebssystem für unerlässlich hält. Vielleicht wollten Sie grundsätzlich kein Windows, aber der Markt liess Ihnen keine Wahl.

Aber warum sollten Sie Ubuntu Linux installieren? Eigentlich sind das zwei Fragen, denn Ubuntu und Linux sind getrennte Begriffe. Ubuntu ist eine Linux-Distribution unter vielen.

Linux ist kein komplettes Betriebssystem, sondern ein sogenannter Betriebssystemkern. Der Kern kümmert sich, grob gesagt, um die systeminternen Abläufe und die Kommunikation der Hardwarekomponenten. Damit ist er zentraler Bestandteil eines Betriebssystems. Linux wird laufend aktualisiert. Es ist eine quelloffene Software, das heisst, jeder kann und darf Linux nach seinen Wünschen und für seinen Gebrauch anpassen. Daher gibt es neben dem offiziellen Linux-Kern auch für spezifische Aufgaben angepasste Linux-Versionen.

Ein komplettes Betriebssystem besteht nicht nur aus dem Kern. Es bedarf im Weiteren zumindest einiger Programme zur Systemsteuerung und natürlich einer Benutzeroberfläche. Eine komplette Zusammenstellung nennt sich Distribution. Wer eine quelloffene Software (wie hier den Kern) als Teil seiner Programmierung verwendet, ist ebenfalls verpflichtet, das Ergebnis daraus als offenen Quellcode zur individuellen Weiterverarbeitung zu veröffentlichen. Der für Benutzer und Nichtprogrammierer angenehme Nebeneffekt aus dieser Open Source Philosophie ist, dass fast alle Programme und sogar komplette Distributionen kostenlos sind und von einer weltweit zusammen agierenden Entwicklergemeinde voran getrieben werden.

Ubuntu ist die seit Jahren beliebteste Linux-Distribution. Sie beinhaltet neben dem Betriebssystem auch weitere Programme vom Media-Player bis hin zur vollständigen Office-Suite. Ubuntu ist komplett gratis und legal aus dem Internet zu beziehen und wird regelmässig aktualisiert. Alle wichtigen Linux-Programme stehen in Versionen für Ubuntu zur Verfügung.

Zwei Mal im Jahr erfährt Ubuntu eine Versionsaktualisierung, in der Regel im April und im Oktober. Ubuntu-Versionsnummern sind daher Datumsangaben: Die aktuelle Version ist 9.04, erschienen im April 2009. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung kann man Ubuntu verwenden, ohne jemals zum Terminal greifen zu müssen, in welchem direkte Befehle an das System eingetippt werden. Ubuntu ist intuitiv und komplett innerhalb der grafischen Benutzeroberfläche zu verwenden. Gerade ehemalige Windows-User werden sich wundern, wie leicht sich Ubuntu verwenden lässt und wie wenig es den Benutzer zu gängeln versucht. Natürlich ist jede Umstellung auf ein neues Betriebssystem mit einem gewissen Lernaufwand verbunden.

Zu guter Letzt ist Ubuntu auch auf weniger leistungsfähiger Hardware zufriedenstellend schnell. Das trifft allerdings auf fast alle Linux-Distributionen zu und ist natürlich für Netbook-Besitzer ein besonders interessanter Aspekt.

Also, wagen Sie den Schritt und installieren Sie Ubuntu auf Ihrem Netbook! Dieser Blog wird Sie auf dem Weg zu einer hoffentlich positiveren Betriebssystemerfahrung begleiten.

Links und Quellen

Manche der Tipps in diesem Blog stammen von anderen Websites. Aber auch deren Autoren greifen auf externe Quellen zurück, so dass es schwierig ist, den genauen Urheber zu einem bestimmten Text in Erfahrung zu bringen.

Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der Hauptquellen des Blog-Autors und gleichzeitig eine nützliche Linksammlung rund um die Themen Ubuntu und Aspire One:

Ubuntu und Linux allgemein
  • ubuntuusers
    Deutschsprachige Website rund um Ubuntu. Mit ausführlichem Wiki und Forum.
  • Softpedia
    News und Testberichte rund um Linux (Programme + Distributionen).
  • GnomeFiles
    Sammlung von Programmen für die Ubuntu-Benutzeroberfläche Gnome.
  • Gnome-Look
    Sammlung von Erweiterungen für die Ubuntu-Benutzeroberfläche Gnome.
Hardwarespezifische Systemanpassungen*
Benutzerforen für den Aspire One*
* Achtung: Wenn in diesen Sites vom Aspire One die Rede ist, so ist zumeist das erste Modell A110/A150 gemeint. Nicht alle Hinweise lassen sich auf die unterschiedliche Hardware der bisher drei Nachfolgemodelle anwenden.