Samstag, 26. September 2009

Impulse

Das beliebteste Screenlet ist laut dem Benutzer-Bewertungsverfahren von Gnome-Look eines, welches keinen produktiven Zweck erfüllt. Es ist einfach nur schön anzusehen. Die Rede ist von Impulse, dem PulseAudio visualizer.

Impulse visualisiert Musik und andere Audio-Inhalte, welche gerade von den Lautsprechern des Computers wiedergegeben werden. Dazu stehen verschiedene Themen zur Verfügung, von denen hier einige Beispiele abgebildet sind.


Die Bandbreite der Visualisierungsmöglichkeiten reicht von an LED-Aussteuerungsmesser alter Stereoanlagen erinnernde Themen über Frequenzbalken bis hin zu wild zuckenden Wirbeln, deren Effekte sich über still stehende Screenshots kaum veranschaulichen lassen.

Jedes Thema kann hinsichtlich der verwendeten Farben und Transparenzen angepasst werden. Dabei ist es dem Screenlet egal, ob die darzustellende Audioquelle ein Musikprogramm ist, ein Radio-Screenlet oder eine andere Applikation. Allerdings zehrt die Anwendung an der Prozessorleistung des Computers und sorgt bei portablen Geräten für eine schnellere Erschöpfung der Batterien. Das scheinen jedoch viele Benutzer gerne in Kauf zu nehmen. Impulse ist eben einfach schön anzusehen...

Freitag, 25. September 2009

Platz sparen auf der Festplatte

Wenn es eng wird auf der Festplatte, ist es an der Zeit, sich zu überlegen, wo Platz eingespart werden kann. Das System und viele Programme legen Daten auf dem internen Massenspeicher ab, auf die man leicht verzichten kann. Protokolldateien des Systems, temporär gespeicherte Daten des Web-Browsers, unbenutzte Sprachpakete der Office-Suite, Vorschaubilder des Dateibrowsers - es gibt unzählige Beispiele.

Ein Programm, das sich um das Entfernen genau dieser überflüssigen Daten kümmert, ist BleachBit. Es steht in den Standardquellen von Ubuntu zur Verfügung und kann mit Anwendungen hinzufügen installiert werden.


Nach der Installation befinden sich im Menü Systemwerkzeuge zwei neue Einträge: BleachBit und BleachBit (as root). Dabei werden z.T. unterschiedliche Verzeichnisse angesprochen, so dass ein maximaler Platzgewinn erzielt wird, wenn man BleachBit als Benutzer und zumindest ein mal als Root verwendet.

Das Programm kennt eine Reihe von Anwendungen, deren nicht benötigte Daten gelöscht werden können. Die Liste wird nicht mit den aktuell auf dem System installierten Anwendungen ab geglichen. Viele Einträge sind in Unterpunkte aufgeteilt, so dass man sehr genau angeben kann, was gelöscht werden soll. Jede Löschoption wird in einem kurzen, englischen Text erklärt.


Bevor tatsächlich gelöscht wird, kann die Liste der betroffenen Dateien mit dem Preview-Button berechnet und angezeigt werden. Am Schluss der Liste wird der eingesparte Platz zusammen gefasst. So erhält man ein Bild darüber, was die gewählten Optionen letztlich bewirken.


Es empfiehlt sich, vor dem ersten Einsatz des Programms ein komplettes Backup des Systems zu erstellen, falls etwas schief geht. Lassen Sie sich ausserdem Zeit bei der Auswahl der Optionen und überlegen Sie genau, auf was Sie verzichten möchten und auf was nicht. Es ist beispielsweise eine gute Idee, beim Entfernen von Sprachpaketen ausser der Systemsprache auch immer die englische Version zu behalten.

Fazit

Der Einsatz solch eines Programms lohnt sich nur, wenn der Platz auf der Festplatte knapp wird. Selbst ein kleines Netbook verfügt normalerweise über eine Festplattenkapazität von 160 GB. Der Platz, der sich durch BleachBit gewinnen lässt, bewegt sich weit unter einem Prozent dieser Kapazität. Löschen Sie ein Album aus dem Musik-Ordner und Sie gewinnen ein Vielfaches an Platz.

Wenn aber weit weniger Platz auf der Ubuntu-Partition zur Verfügung steht oder das System gar auf einer knapp bemessenen SSD läuft, kann sich der Einsatz von BleachBit durchaus lohnen. Allerdings können in einigen Programmen, wie z.B. Web-Browsern, temporäre Daten auch direkt gelöscht werden.

Dienstag, 22. September 2009

Ubuntu Software Store

Wie im Artikel Ausblick auf Ubuntu 9.10 beschrieben, wird das zukünftige Ubuntu über eine Software Store genannte Applikation verfügen. In der Version Alpha 5 war davon noch nichts zu sehen. Die neueste Testversion Alpha 6 dagegen enthält den Software Store, so dass wir jetzt schon einmal einen Blick darauf werfen können.

Der Software Store ist im Wesentlichen ein Ersatz für die Applikation Anwendungen hinzufügen/entfernen. Er ist an prominenter Stelle im Menü System untergebracht. Die Benutzeroberfläche erinnert stark an einen Dateibrowser und verfügt jetzt auch über ein Menü, in dem sich z.B. auswählen lässt, ob nur die von Canonical bereitgestellten Anwendungen angezeigt werden sollen oder alle verfügbaren Anwendungen. Auch die Verwaltung der Quellen lässt sich über einen Menüeintrag erreichen. Von einer Integration weiterer bisher über das System verstreuter Installationsprogramme wie der Synaptic-Paketverwaltung oder dem Rechner-Hausmeister, ist bisher im Software Store nichts zu sehen.


Nach der Auswahl einer Kategorie erhält man wie gewohnt eine Liste von Applikationen. Zu jedem Programm lässt sich eine Detailansicht auswählen. Nicht installierte Programme werden durch einen farbigen Hintergrund hervorgehoben. Schaltflächen für die Installation und ggf. zur Website der Entwickler schliessen die Programmbeschreibung ab. Von Canonical bereitgestellte Software enthält ausserdem einen Hinweis auf die garantierte Unterstützungsdauer.


Bereits installierte Software wird durch einen hellen Bildschirmhintergrund und ein Häkchen auf dem Icon hervorgehoben. In beiden Fällen wird der Text zur Beschreibung der Software durch ein grosses Icon und einen Screenshot ergänzt. Letzterer erscheint nur bei aktiver Internet-Verbindung. Die einzige Schaltfläche bei installierten Programmen ist die zum Entfernen des Programms.

Donnerstag, 17. September 2009

Ein Alien für Ubuntu

Installationspakete, die nicht über die Standardquellen von Ubuntu bezogen werden können, liegen häufig als Dateien mit der Endung .deb vor. Es gibt allerdings auch andere Formate für weitere Linux-Distributionen, z.B. jene mit der Endung .rpm. Was tun, wenn beispielsweise der eben erstandenen Hardware zwar Linux-Treiber und -Software beiliegen, diese aber nicht in einem Ubuntu-tauglichen Paketformat?

Hier hilft die Software Alien weiter, mit der verschiedene Paketformate konvertiert werden können. Alien kann bequem über die Synaptic Paketverwaltung (Menü Systemverwaltung) bezogen werden.


Dann hat es sich allerdings auch schon mit der Bequemlichkeit. Denn Alien verfügt über keine grafisches Benutzeroberfläche und muss vollständig im Terminal ausgeführt werden. Das wiederum geht jedoch recht einfach.

Angenommen, es befindet sich ein Ordner Installation auf Ihrem Schreibtisch, in dem sich die Datei programm.rpm befindet. Öffnen Sie das Terminal und verzweigen Sie in den Ordner:

cd $HOME/Desktop/Installation

Anschliessend geben Sie die Installationsroutine an Alien weiter:

sudo alien -i programm.rpm

Normalerweise würde der Befehl alien programm.rpm schon genügen, um aus der rpm-Datei eine deb-Datei zu machen. Die Option -i bewirkt, dass das Paket auch gleich installiert und danach gelöscht wird, so dass zum Schluss wieder nur das rpm-Paket im Ordner zu sehen ist. Da die Installation besondere Rechte benötigt, müssen Sie sich mit dem vorangestellten sudo kurzfristig zum Root machen. Als Passwort, das dabei abgefragt wird, reicht Ihr Administrator-Passwort.

Falls die Installation Treiber beinhaltete, reicht es, nun auszuprobieren, ob das Gerät wie gewünscht angesprochen wird. Handelte es sich dagegen um ein Programm, so werden Sie es in den meisten Fällen manuell in das Anwendungs-Menü hinzufügen müssen. Das geschieht in den Einstellungen > Hauptmenü. Das Programm finden Sie ziemlich sicher im Ordner /usr/ bzw. /usr/bin/.

Dienstag, 15. September 2009

GParted installieren

GParted, der Partitionseditor für Ubuntu, ist Ihnen vielleicht bei der Vorbereitung zur Systeminstallation schon begegnet. Das Programm ist auf der LiveCD im Menü Systemverwaltung enthalten, nicht aber auf dem installierten System. Selbstverständlich kann GParted jederzeit über das Programm Anwendungen hinzufügen/entfernen wieder zum Bestandteil der Systemverwaltung gemacht werden.


Der Partitionseditor ist nützlich, um z.B. einen USB-Stick zu formatieren, aber auch zum Verkleinern, Vergrössern, Überprüfen und Reparieren von vorhandenen Partitionen. Beachten Sie, dass es nicht möglich ist, eingehängte Partitionen zu bearbeiten. Die Partition, von der das System gestartet wurde, kann aus verständlichen Gründen nicht ausgehängt werden. Daher muss der Computer von einem externen Medium aus gestartet werden, wenn die Ubuntu-Partiton auf der Festplatte bearbeitet werden soll.

Sonntag, 13. September 2009

Back In Time aktualisieren

Zur täglichen Datensicherung wurde auf diesem Blog das Programm Back In Time empfohlen. Allerdings ist es nicht Bestandteil der Standard-Quellen von Ubuntu. Installieren lässt es sich leicht durch die für Ubuntu zum Download angebotene deb-Datei. Das hat jedoch den Nachteil, dass die Aktualisierungsverwaltung nicht über Updates eines solchermassen installierten Programmes informiert.

Daher empfiehlt es sich, das zum Programm gehörende Repository zu installieren. Dies manuell über das Terminal zu erledigen, ist aber nicht jedermanns Sache. Hier hilft einmal mehr Ubuntu Tweak. Seit kurzem ist auch die Quellenangabe für Back In Time in Ubuntu Tweak enthalten und kann so mit nur wenigen Mausklicks in das System installiert werden.

Falls noch nicht geschehen, muss zuerst das Repository für Ubuntu Tweak selbst installiert werden. Dazu öffnen Sie das Programm und wählen aus der Seitenleiste Anwendungen > Software-Quellen von Drittanbietern. Dann klicken Sie auf das Kästchen vor dem Eintrag Ubuntu Tweak. Anschliessend bestätigen Sie mit der Schaltfläche Aktualisieren.


Ab diesem Zeitpunkt informiert Sie die Aktualisierungsverwaltung über neue Versionen des Programms. Um sicher zu gehen, dass die neueste Version von Ubuntu Tweak installiert ist, öffnen Sie die Aktualisierungsverwaltung im Menü System > Systemverwaltung und klicken dort auf den Knopf Prüfen. Sollten Aktualisierungen angeboten werden, installieren Sie diese.

Die Installation der Software-Quelle für Back In Time funktioniert auf genau die gleich Weise. Haben Sie die neueste Version von Ubuntu Tweak, dann taucht dort im Bereich Software-Quellen von Drittanbietern der Eintrag Back In Time auf, den Sie jetzt auf die oben beschriebene Weise aktivieren sollten.


Falls Sie das Programm Back In Time bereits installiert haben, dann ist der entsprechende Eintrag in Ubuntu Tweak, Bereich Anwendungen > Hinzufügen/Entfernen, bereits markiert. Von den beiden Versionen ist die mit dem Zusatz Gnome die richtige für Ubuntu.


Sollten Sie das Programm noch nicht installiert haben, so können Sie dies jetzt mit einem Mausklick nachholen, ohne erst die Installationsdatei von der Website des Autors herunter laden zu müssen. In Zukunft werden Sie automatisch informiert, wenn es ein Update für dieses nützliche Backup-Programm geben sollte.

Donnerstag, 10. September 2009

ALSA-Treiber aktualisieren

Auf einem Acer Aspire One 531 läuft Ubuntu 9.04 sehr gut. Eine Ausnahme ist allerdings das interne Mikrofon, das -wenn überhaupt- vom System nur sehr schwach wahrgenommen wird. Abhilfe schafft ein Treiberupdate, wie Blog-Leser henk berichtet.

Für das Zusammenspiel von System und Sound-Hardware sind u.a. die ALSA-Treiber zuständig (Advanced Linux Sound Architecture). Die neueste Version findet sich auf der Homepage des ALSA-Projektes; zum Zeitpunkt der Erfassung dieses Artikel ist es die Version 1.0.21. Von den vielen Downloads, die oben rechts auf der Homepage angeboten werden, benötigen Sie nur die erste Datei, die mit dem Text alsa-driver beginnt.

Nach dem erfolgreichen Download muss die Datei entpackt und kompiliert werden. Wie das im Einzelnen geschieht, wurde im vorherigen Artikel detailliert beschrieben.

Beim Befehl configure sollten Sie jedoch noch eine Option hinzufügen:

./configure --with-cards=all

Anschliessend fahren Sie mit make und make install fort, wie im o.g. Artikel beschrieben. Nehmen Sie sich dafür Zeit, dieser Vorgang wird rund 20 Minuten dauern. Zum Schluss sollten Sie auch make clean ausführen und die Daten aufbewahren. Denn nach jedem Kernel-Update muss die Prozedur wiederholt werden. Wenn Sie die konfigurierten Daten aufbewahren, müssen Sie später nur noch make und make install ausführen.

Vielleicht werden die aktuellen ALSA-Treiber doch noch in Ubuntu 9.10 oder einer späteren Aktualisierung aufgenommen. Ab dann können Sie das Mikrofon des AO531 ohne manuelle Treiber-Aktualisierung verwenden.

Mittwoch, 9. September 2009

Quelltext kompilieren


Jetzt wird es technisch. In Vorbereitung auf den kommenden Blog-Artikel befassen wir uns mit dem Kompilieren von Quelltext (Source Code) im Terminal. Generell ist die Chance eher gering, als Ubuntu-User in die Verlegenheit zu kommen, einen Quelltext kompilieren zu müssen, bevor ein Programm verwendet werden kann.

Aber da es ausnahmsweise notwendig wird, erhalten Sie hier eine Anleitung. Sie werden sehen, es ist überhaupt nicht kompliziert und man muss auch nicht über besondere Hackerqualitäten verfügen, um einen Quellcode kompilieren zu können. Das macht nämlich das System für Sie. Alles was Sie tun müssen, ist ein Archiv zu entpacken und den Befehl zum Kompilieren zu geben.

Weshalb geben einige Programmierer Software in dieser, anscheinend unfertigen, Form ab? Jede Linux-Distribution hat ihre Eigenheiten, allen gemeinsam ist aber der Linux-Betriebssystemkern. Statt für jede Distribution und Versionsnummer ein eigenes Installationspaket (rpm, deb usw.) zu generieren, überlässt es der Entwickler Ihrem System, den Quelltext entsprechend zu interpretieren und ein lauffähigen Programm zu generieren. Sie geben lediglich das Startkommando dazu. Die Installation von systemnahen Komponenten wie z.B. Treiber, wird ebenfalls häufig in Form von Quelltext angeboten.

Quelltext wird in einer Datei mit dem Suffix .tar geliefert, die wiederum im Format .gz oder .bz2 gepackt wird. Sie haben also nach dem Download eine Archiv-Datei vorliegen, die nach dem Schema programmname.tar.gz oder programmname.tar.bz2 benannt ist.

Öffnen Sie das Terminal und verzweigen Sie in den Ordner, in dem sich die o.g. Datei befindet. Falls die Datei z.B. im Ordner Downloads in Ihrem Benutzerverzeichnis liegt, wechseln Sie mit diesem Befehl in das gewünschte Verzeichnis:

cd $HOME/Downloads

Mit dem Befehl ls (bzw. ls -l für eine detaillierte Darstellung) können Sie sich das Verzeichnis auflisten lassen. Nun machen Sie sich mit dem Befehl su zum Root.

Überall, wo in den folgenden Befehlszeilen der Begriff programmname auftaucht, müssen Sie diesen Platzhalter natürlich mit der richtigen Bezeichnung Ihres Downloads ersetzen. Zunächst muss das Archiv entpackt werden. Je nach Dateiformat variiert der Befehl dazu geringfügig:

tar xvzf programmname.tar.gz
oder
tar xvjf programmname.tar.bz2

Darauf hin wird ein neues Unterverzeichnis programmname erzeugt, in das Sie jetzt verzweigen:

cd programmname

Normalerweise befindet sich in diesem Verzeichnis ein Skript namens configure, mit dem eine Datei Makefile für Ihr System erzeugt wird. Dieses wird benötigt, um das Programm auf Ihr System anzupassen. Mit dem folgenden Befehl wird das Skript ausgelöst:

./configure

Dabei werden u.U. Meldungen auf dem Bildschirm ausgegeben, die Sie übergehen können - es sei denn, das Skript würde wegen eines Fehlers abgebrochen. Sollte sich im entpackten Archiv kein Skript configure befinden, überspringen Sie diesen Schritt einfach.

Nun geht es ans Kompilieren. Der Terminalbefehl dazu lautet schlicht make. Stellen Sie sicher, dass Sie sich noch im Ordner programmname befinden und geben Sie dann ins Terminal ein:

make

Dieser Befehl benötigt die Datei Makefile, die entweder durch das Skript configure erzeugt wurde oder bereits im Ordner enthalten war. So kurz der Befehl ist, so lange braucht er -je nach Programmgrösse- zum Ausführen. Die Erzeugung der Installationsdaten wird durch eine Reihe von Meldungen begleitet - kein Grund, nervös zu werden.

Nachdem alle Daten erzeugt wurden, kann die Installation durchgeführt werden. Der Terminal-Befehl dazu lautet:

make install

Die erfolgreiche Installation wird im Terminal gemeldet. Darauf hin können Sie das Programm aufrufen. Es sollte im Anwendungsmenü verzeichnet sein, anderenfalls rufen Sie das Programm Run mit den Tasten Alt und F2 auf und geben den Programmnamen ins Textfeld ein.

Jetzt könnten Sie die Archiv-Datei und das Installationsverzeichnis löschen, um Platz auf der Festplatte zu schaffen Aber Halt! Wie bei anderen Paketen auch, sollten Sie die Installationsdaten behalten, um das Programm später in allen Bestandteilen löschen zu können. Es gibt einen Terminal-Befehl, der dafür sorgt, dass nur die benötigten Installationsdaten (inkl. Makefile) aufbewahrt und temporäre Daten gelöscht werden:

make clean

Für diesen Befehl müssen Sie sich noch im Ordner programmname befinden. Bewahren Sie diesen Ordner auf; das Archiv (.gz bzw. .bz2) können Sie löschen. Um das Programm später korrekt zu deinstallieren, gehen als Root im Terminal wieder in den Ordner programmname und geben folgenden Befehl ein:

make uninstall

Sonntag, 6. September 2009

AO531 und Ubuntu 9.10

Nach dem allgemeinen Ausblick auf Ubuntu 9.10 stellt sich die Frage nach spezifischen Problemen des Systems im Umgang mit der diesem Blog zu Grunde liegenden Hardware, dem Acer Aspire One 531. Ausschlag gebend für den Umgang mit der Hardware ist der Linux Kernel und der liegt natürlich in Ubuntu 9.10 in einer neueren Version vor als in Ubuntu 9.04 und seinen System-Aktualisierungen. Allerdings kann sich bis zum endgültigen Erscheinen der neuen Version von Ubuntu auch in den folgend geschilderten Punkten noch etwas ändern.

Im Grossen und Ganzen leidet der Aspire One unter Ubuntu 9.10 unter fast den gleichen Problemen wie unter Ubuntu 9.04. Das sind, im Vergleich zu den frühen Netbooks, sehr wenige und durchweg nicht lebenswichtige Punkte, für die der Begriff Probleme fast schon zu dramatisch erscheint.

Wireless

Hier gibt es sogar eine Verbesserung zu vermelden, die bereits im vorherigen Artikel erwähnt wurde. Versagte der standardmässig mitgelieferte Gnome-Netzwerk-Manager unter Ubuntu 9.04 auf der Hardware des AO531 noch seinen Dienst, so muss unter Ubuntu 9.10 nicht mehr auf den alternativen Netzwerk-Manager wicd ausgewichen werden.
Nach wie vor bleibt aber die im AO531 eingebaute Kontrollleuchte für den Wireless-Betrieb dunkel, auch reagiert Ubuntu nicht auf den darunter liegenden Schieberegler zum Ein- und Ausschalten der Netzwerkkarte. Das ist insofern befremdlich, als dass für Bluetooth sowohl die Leuchte als auch der Schieberegler anstandslos funktionieren; auf dem aktuellen Ubuntu wie auch der zukünftigen Version.

SD Expansion

Ein Relikt aus den Zeiten des ersten Aspire One mit einer mageren SSD als Massenspeicher ist der zweite Kartenschacht, der mit SD Expansion beschriftet ist. Während der erste Kartenschacht, der eine Vielzahl unterschiedlicher Formate aufnehmen kann, vom System anstandslos erkannt wird, so funktioniert das beim zweiten Kartenschacht nur dann, wenn bereits beim Systemstart eine Karte eingelegt ist. Zumindest auf Systemebene können dann beide Kartenlaufwerke gleichzeitig verwendet werden. Dies gilt wiederum für beide Ubuntu-Versionen.

Mikrophon

Unter Ubuntu 9.04 konnte dem eingebauten Mikrophon nur dann eine Reaktion entlockt werden, wenn die Empfindlichkeit über die Systemeinstellungen bis zu Anschlag aufgedreht wurde. Ubuntu 9.10 erkennt im neuen Audio-Systemdialog plötzlich zwei Mikrophone, aber keine der beiden Einstellungen reagiert auf das interne Mikro des Aspire One 531. Hier ist also eine Verschlechterung fest zu stellen, obwohl Leser berichten, dass aktuellere ALSA-Treiber (Advanced Linux Sound Architecture) das Problem schon unter Ubuntu 9.04 beheben konnten. Haben diese aktuellen Treiber noch nicht den Weg in das neue System gefunden?

Trackpad

Laut Herstellerangaben und grossem Aufkleber auf dem Trackpad im Lieferzustand soll dieses fähig sein, auf Eingabegesten mit mehreren Fingern zu reagieren. Die bekannteste Eingabemethode dürfte hier das Scrollen mit zwei Fingern sein. Ubuntu 9.10 bietet in den Einstellungen für das Trackpad neu die Wahl zwischen dem herkömmlichen Scrollen auf einem reservierten Bereich des Trackpads und dem Scrollen mit zwei Fingern. Leider funktioniert Letzeres dann doch nicht auf dem AO531. Nicht so schlimm, denn das Trackpad ist sowieso zu klein, um gleich zwei Fingern mit europäischen Ausmassen Platz für Gesten bieten zu können...

Fazit

Unterm Strich hat sich bei den AO531-spezifischen Aspekten wenig getan. Aber es handelt sich hier um Dinge, die für das Funktionieren des Netbooks nicht Ausschlag gebend sind. Betrachtet man all die anderen Komponenten, die ohne weitere Anpassung funktionieren, so ist Ubuntu dem betagten Windows XP ohne Hersteller spezifische Software um Lichtjahre voraus.

Ärgerlich ist natürlich die Sache mit dem internen Mikrophon. Zwar funktioniert ein Anruf bei Skype problemlos mit einem entsprechenden Headset, aber für zwischendurch wäre die Möglichkeit durchaus wünschenswert, auf das interne Mikro zurück greifen zu können.

Aufruf an die Leser

Sollten Sie, lieber Blog-Leser, für den einen oder anderen oben beschriebenen Punkt bereits eine Lösung auf dem Aspire One 531 parat haben, dann können Sie das hier veröffentlichen. Beschreiben Sie Ihre Lösung in einem Kommentar zu diesem Beitrag. Nennen Sie bitte für Rückfragen Ihren Namen und Ihre Mailadresse. Der Kommentar wird dann nicht veröffentlicht, sondern wie eine private Mail behandelt. Selbstverständlich werden Sie als Quelle genannt, sollte sich daraus ein entsprechender Beitrag ergeben.

Samstag, 5. September 2009

Ausblick auf Ubuntu 9.10

Am 29. Oktober wird die neue Version von Ubuntu mit der Versionsnummer 9.10 veröffentlicht. Schon jetzt gibt es sogenannte Alpha-Versionen zum Testen, die aktuellste ist Alpha 5 von Anfang September. Bis zum endgültigen Erscheinen der Systemaktualisierung wird es noch eine Alpha- und eine Beta-Version geben.

Wer einen ersten Blick riskieren möchte, kann sich die aktuelle Alpha-Version hier herunterladen. Das heruntergeladene Disk-Image kann man bequem mit dem USB-Startmedien-Ersteller aus dem Menü Systemverwaltung auf einen USB-Stick installieren. Eine Installation über das aktuelle Ubuntu-System empfiehlt sich dagegen erst, wenn die endgültige Fassung erschienen ist.

Ein grundlegendes Umdenken im Umgang mit Ubuntu wird dem Nutzer der neuen Version nicht abverlangt. Die äusserlich sichtbaren Änderungen sind behutsam. Im Inneren des Systems hat sich dagegen mehr getan; Stichworte wie Ext4, HAL und Grub mögen aber nur Fachleute interessieren. Für den Nutzer ist das Funktionieren des Systems wichtig.

Es wurde weiter am optischen Erscheinungsbild gefeilt. Zwischen dem Einloggen und dem Aufbau des Desktops muss der Ubuntu-Nutzer nicht mehr auf ein schwarzes Loch starren, sondern wird mit einem animierten Bildschirm unterhalten. Die Standard-Ordner im Benutzerverzeichnis sind nun mit kleinen Labels gekennzeichnet, die auf deren gedachten Inhalt hinweisen.


Manche Programme erhalten neue Icons und verbesserte Funktionen. So wartet der Rechner-Hausmeister in Ubuntu 9.10 mit einer mehrspaltigen Ansicht auf, in dem sich das Entfernen und das Zurückstellen von überflüssigen Komponenten noch besser erledigen lässt. Der Netzwerk-Manager funktioniert jetzt auch auf Systemen, die unter Ubuntu 9.04 noch auf wicd zurückgreifen mussten. Dabei muss das Funknetzwerk zu Anfang aktiviert werden und schon klappt die Verbindung.

Es gibt auch neue Programme in Ubuntu 9.10. Empathy ersetzt den bisherigen Instant-Messenger Pidgin. Der Online-Dienst Ubuntu One wird standardmässig in das System integriert. Nützlich ist die neue Laufwerksverwaltung, die nicht nur genaue Informationen über die vorhandenen Laufwerke gibt, sondern auch Prüfroutinen und Bearbeitungsfunktionen zur Verfügung stellt.


Der neue Software Store von Ubuntu ist noch nicht in der Alpha-Version vorhanden, wird aber bis zum Erscheinen der Version 9.10 verfügbar sein. Der Name scheint etwas unglücklich gewählt, denn hierbei handelt es sich nicht um einen Kaufdienst für Programme. Vielmehr soll der Software Store alle bisher im System verteilten Mechanismen zum Aufspielen und Verwalten der Programme vereinen: Hinzufügen/Entfernen, Aktualisierungsverwaltung, Synaptic-Paketverwaltung, Rechner-Hausmeister und Software-Quellen. All diese Einzelprogramme werden zumindest in der Version 9.10 erhalten bleiben. Eine Zusammenführung in einem einzigen Programm macht allerdings Sinn. Und ja: Programme aus den Ubuntu Software-Quellen bleiben kostenlos.

Donnerstag, 3. September 2009

Professionelle Screenshots

Für das gelegentliche Erstellen eines Bildschirmfotos (screenshot) reicht das in der Standardinstallation von Ubuntu mitgelieferte Programm zweifelsohne aus. Ein Druck auf die Taste PrtSc erstellt ein Foto des gesamten Bildschirms, in Kombination mit der Taste Alt wird lediglich das aktive Fenster aufgenommen.

Wer häufiger Screenshots erstellt und nach bearbeitet, wird sich über die professionellen Möglichkeiten von Shutter freuen. Schon beim Erstellen des Bildschirmfotos hilft eine Vergrösserungsfunktion zum genauen Positionieren und eine Liste aller offenen Fenster macht die Auswahl leicht. Seine Stärken spielt das Programm mit der eingebauten Nachbearbeitung des Bildes aus. Zuschneiden, Grösse ändern, Linien zeichnen - alles ist vorhanden. Pfeile und automatische Nummerierungen helfen, schnell ausgereifte Präsentationsunterlagen zu erstellen. Eine weitere Besonderheit von Shutter ist die Möglichkeit, ganze Webseiten aufzunehmen, auch wenn davon nur ein Teil auf den Bildschirm passt.

Installieren lässt sich das Programm am Einfachsten über Ubuntu Tweak. Fügen Sie zuerst das Repository von Shutter über Anwendungen > Software-Quellen in Ubutu Tweak hinzu, dann können Sie das Programm in der aktuellen Version installieren.

Mittwoch, 2. September 2009

Rechtemanagement


Linux zeichnet sich als Mehrbenutzersystem durch ein ausgefeiltes Rechtemanagement aus, das bestimmt, wer was mit welcher Datei tun darf. Als einziger Benutzer unter Ubuntu muss man sich nicht eingehend mit der Vergabe von Rechten befassen. Es gibt Dateien, die darf man bearbeiten und andere, die nur dem Superuser zugänglich sind.

Mitunter lohnt sich aber ein Blick auf die Berechtigungen einer Datei oder eines Ordners, z.B. wenn man auf ein externes Medium oder importierte Daten zugreifen möchte. Im Dateimanager klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die Datei und rufen die Eigenschaften auf. Das Informationsfenster hat einen Reiter Zugriffsrechte, über den die relevanten Informationen preisgegeben werden. Sind Sie Eigentümer der Datei, dürfen Sie die Rechte über die Pulldown-Menüs anpassen.


Auch das Terminal gibt Auskunft über die Rechte einer Datei, sogar noch ausführlicher. Wenn Sie sich ein Dateiverzeichnis mit ls -l anzeigen lassen, steht am Anfang jeder Zeile ein zehnstelliger Code, der Auskunft über die Rechte gibt. Dabei ist die erste Stelle bei einer herkömmlichen Datei immer ein Minuszeichen, danach folgen drei Gruppen (Eigentümer, Gruppe, Andere) mit je drei Zeichen (Lesen, Schreiben, Ausführen), die dann ausgefüllt sind, wenn die entsprechende Berechtigung besteht. Sie können hier also, im Gegensatz zum Dateimanager, die Rechte zur Ausführung einzeln vergeben.


Aber wie passt man die Rechte über das Terminal an? Dazu gibt es den Befehl chmod. Mit einem dreistelligen Code werden dort die Rechte angepasst, z.B.

chmod 644 pidgin.desktop

würde die gleichen Rechte erzeugen, wie im ersten Bild dargestellt. Bei einem Ordner kann man zusätzlich die Rechteänderung auf alle darin enthaltenen Elemente vererben, indem man vor die Zahl die Option -R eingibt (rekursiv).

Falls Sie sich die Rechte einer nicht zugänglichen Datei auf diese Weise aneignen möchten, müssen Sie sich zur Anwendung des Befehls zum Root machen, indem Sie den Befehl sudo an den Anfang der Befehlszeile setzen.

Damit Sie nicht allzu lange über die passende Zahlenkombination grübeln müssen, finden Sie auf diesem Blog einen CHMOD-Kalkulator - am unteren Ende der rechten Seitenleiste. Sie können dort die passenden Häkchen setzen und erhalten umgehend den dreistelligen Zahlencode für das Terminal. Umgekehrt funktioniert die Sache übrigens auch. Wenn Sie ein wenig mit den Häkchen spielen, kommen Sie auch leicht dahinter, wie der Code aufgebaut ist.

Aus Platzgründen wurden die englischen Bezeichnungen verwendet:

owner - Eigentümer
group - Gruppe
other - Andere

read - Lesen
write - Schreiben
exec. - Ausführen

Dienstag, 1. September 2009

Das Terminal

Praktisch jede Linux-Distribution verfügt über ein Programm namens Terminal. Darin werden textbasierte Befehle an das System eingetippt. Oftmals wird dieses antiquiert anmutende Vorgehen als Argument gegen Linux ins Feld geführt - man kann jedoch eine moderne Linux-Distribution auch ganz ohne Terminal verwenden. Wer weiss schon, dass selbst Mac OS X über ein Terminal verfügt und welcher Apple-Anwender verliert sich schon darin?

Dennoch schwören fortgeschrittene Linux-Anwender auf das Terminal, denn darin lassen sich viele systemnahe Aufgaben schnell erledigen, selbst wenn es dazu kein Programm mit einer grafischen Benutzeroberfläche geben sollte. Andererseits kann fast jedes Programm mit grafischer Oberfläche auch vom textbasierten Terminal aus bedient werden.

Es gibt zahlreiche Anleitungen zum Terminal im Internet. Eine kompakte, deutschsprachige Übersicht der Terminal-Befehle ist Linux auf einem Blatt von C. Helmbold. Eigentlich ist der Titel falsch, denn Linux lässt sich auch ohne Terminal verwenden. Andererseits weist dieser Titel darauf hin, dass die meisten Terminal-Befehle in jeder Linux-Distribution gelten.

Auch das Terminal selbst bietet ein eingebautes Handbuch an, die man(ual) pages. Terminal-Befehle sind zumeist einfache Abkürzungen von englischen Begriffen, ergänzt von bestimmten Optionen. Wenn Sie z.B. wissen möchten, welche Optionen hinter dem Befehl zum Wechseln des Verzeichnisses cd (change directory) erwartet werden, rufen Sie die betreffende Handbuchseite wie folgt auf:

man cd

Nun können Sie, wenn Sie es wünschen, das Terminal selbst erkunden. Falls im weiteren Verlauf des Blogs der Griff zum Terminal notwendig werden sollte, werden die einzelnen Schritte darin genau beschrieben. Aber in diesem Blog werden auch weiterhin Lösungen bevorzugt, welche ohne den Einsatz des Terminals auskommen.