Montag, 8. März 2010

GetDeb.net (fast) wieder da

Die Website GetDeb.net, die bereits auf diesem Blog beschrieben wurde, war einige Zeit nicht erreichbar. Auch das Repository von GetDeb war betroffen, so dass es unter Umständen zu Fehlermeldungen in der Aktualisierungsverwaltung kommen konnte.

Jetzt sind Website und Repository wieder da. Laut der Firefox-Erweiterung Flagfox ist der Server von Portugal nach Deutschland umgezogen. Noch scheinen nicht alle Umzugsarbeiten abgeschlossen zu sein, denn nicht alle angebotenen Pakete lassen sich zur Zeit auch installieren.

Der Blog-Autor freut sich auf jeden Fall auf ein erneutes reibungsloses Funktionieren von GetDeb und heisst dessen Server in Bayern willkommen.

Sonntag, 7. März 2010

SystemRescueCd ohne CD

SystemRescueCd ist eine beliebte Linux-Distribution, die wichtige Tools zu Bearbeitung, Reparatur und Sicherung der Festplattenpartitionen beinhaltet. Sie kann von einer CD gestartet und dann komplett im Hautpspeicher des Computers vorgehalten werden. Das Dumme ist nur, ein Netbook hat typischer weise kein CD-Laufwerk.

Zwar lässt sich SystemRescueCd auch auf einen USB-Stick installieren, die Anleitung dazu zeigt aber schon, dass das kein einfaches Unterfangen ist. Mit dem Ubuntu-eigenen Programm USB-Startmedien-Ersteller oder mit UNetbootin lässt sich jedoch kein USB-Stick erstellen, von dem SystemRescueCd startet.

Es geht auch einfacher, sofern man Grub 2 auf seinem Ubuntu-System einsetzt. Grub 2 wird seit Ubuntu 9.10 als Standard installiert und beherrscht das Booten von CD-Images im ISO-Format. Allerdings muss auch das zu bootende System gewisse Voraussetzungen erfüllen, damit das funktioniert. Bei SystemRescueCd ist das seit der Version 1.4.0 der Fall.

Einsatz des Loopback-Befehls in Grub 2

Das bedeutet, dass das CD-Image nicht mehr auf eine CD gebrannt oder auf einen USB-Stick installiert werden muss, sondern direkt von der Festplatte beim Bootvorgang ausgewählt werden kann. Dafür gibt es in Grub 2 den Befehl loopback. Dieser wird in der Datei für individuelle Benutzereinträge verwendet.

Wichtig: Bevor Sie weiter lesen, stellen Sie sicher, dass Sie die Grundlagen von Grub 2 beherrschen. Lesen Sie die Beiträge zum Thema Grub 2 chronologisch, also von unten nach oben, durch.

Zunächst muss das aktuelle Image von SystemRescueCd von der Webiste geladen werden. Im Beispiel wurde dann im Ordner /boot ein Unterverzeichnis iso geschaffen, welche die zukünftigen Loopback-Images aufnehmen soll. In dieses Verzeichnis wurde die eben herunter geladene Image-Datei verschoben.

Anschliessend wurde der Datei /etc/grub.d/09_custom folgender Eintrag hinzugefügt:

menuentry "System Rescue CD (ISO)" {
    set quiet=1
    loopback loop /boot/iso/systemrescuecd-x86-1.4.0.iso
    linux (loop)/isolinux/rescuecd isoloop=/boot/iso/systemrescuecd-x86-1.4.0.iso
    initrd (loop)/isolinux/initram.igz
}


Überprüfen Sie den Pfad und den Namen der ISO-Datei und passen Sie sie ggf. an. Der Eintrag set quiet=1 ist nicht unbedingt notwendig, er verhindert lediglich, dass beim Start des Systems Mitteilungen bereits in das Boot-Menü geschrieben werden.

Vergessen Sie anschliessen nicht, das Boot-Menü von Grub 2 neu aufzubauen, damit der Eintrag darin erscheint und auswählbar wird. Bevor Sie SystemRescueCd das erste Mal starten, vergessen Sie alles, was Sie an Komfort von Ubuntu gewohnt sind.

Zu SystemRescueCd

Beim Aufstarten der Distribution erscheint kein Startbildschirm, sondern etliche Zeilen Text informieren über den Startvorgang. Am Ende werden Sie aufgefordert, eine Kennziffer für die Tastaturbelegung Ihres Computers anzugeben (10 für deutsche, 46 für schweizerische Tastaturen).

Als Standard wird keine grafische Systemumgebung geladen, sondern der Terminal-Modus, in dem man automatisch als Root eingeloggt ist. Um die grafische Umgebung XFCE zu laden, tippt man das Wort wizard ein und bestätigt das Auswahlmenü mit der Eingabetaste. Dort kann man die zur Verfügung stehenden Dienstprogramme zu Festplattenpflege, -sicherung und -rettung bequem auswählen, landet aber dann doch bei fast jedem Programm wieder im Terminal. Denn so mächtig die Dienstprogramme auf der SystemRescueCd sind, sie werden dennoch (oder gerade deshalb) fast immer in der Terminalumgebung ausgeführt.

Diese Distribution ist also nichts für Anfänger, man sollte sich schon relativ gut in Linux auskennen und wissen, was man mit den angebotenen Tools anstellt.

Donnerstag, 4. März 2010

Ubuntu in neuem Kleid

Es sieht so aus, als dass dem Ubuntu-User mit der neuen Version 10.04 LTS mehr Umgewöhnung abverlangt werden wird, als bisher bekannt. Denn Ubuntu wird das optische Erscheinungsbild grundlegend erneuern. Und nicht nur das, auch das gesamte Firmenbranding wird erneuert, angefangen beim Ubuntu-Logo.


Das bisherige Thema Human, das in Version 9.10 bereits viele Neuerungen erfahren hat, wird nun überführt in ein neues Thema namens Light. Dieser Begriff beschreibt auch die grundlegende Philosophie hinter Ubuntu, nachzulesen in blumigen Worten im Ubuntu-Wiki: «light is beautiful, light is ethereal, light brings clarity and comfort».

Erste Screenshots des neuen Themas bieten ein durchaus angenehmes Bild. Es ist allerdings zu vermuten, dass diese Optik nicht abschliessend ist. Bis zum endgültigen Erscheinen werden wohl auch die Ordner und andere Elemente auf die neue Umgebung angepasst werden.


Das Erscheinungsbild kann durchaus gefallen und bis auf die lila Akzente erscheint es nicht so ungewohnt. Vor allem Apple-User werden viele Neuerungen als Schritt in die Richtung ansehen, die ihr System bereits seit längerem eingeschlagen hat.