Montag, 22. Februar 2010

Die Desktop-Datei


Zu jedem Programm gibt es unter Ubuntu 9.10 eine Datei, die dessen Erscheinungsbild auf dem Desktop beeinflusst: die Desktop-Datei. Diese Dateien werden im Verzeichnis /usr/share/applications abgelegt. Öffnet man das Verzeichnis im Dateimanager, so sieht es aus wie eine Programmsammlung. Ein Doppelklick auf eine Datei öffnet das Programm. Ganz anders sieht es aus, wenn man das Verzeichnis im Terminal öffnet. Die Dateinamen sind dann nicht mehr eingedeutscht und tragen ein Suffix .desktop - daran erkennt man eine Desktopdatei.

Aus dem Terminal heraus lässt sich so eine Datei auch mit Root-Rechten zum Bearbeiten öffnen. Um sich z.B. die Desktop-Datei zum Programm Tomboy anzeigen zu lassen, öffnen Sie das o.a. Verzeichnis im Terminal und geben dann folgenden Befehl ein:

sudo gedit tomboy.desktop

Alle Desktop-Dateien haben ein ähnliche Struktur, allerdings sind die Desktop-Dateien für die meisten Programme, die mit Ubuntu ausgeliefert werden, um vieles ausführlicher als die nachträglich installierter Programme.

In der ersten Gruppe der Einträge beginnt jede Zeile mit dem Begriff Name, gefolgt von einem Sprachkennzeichen in eckiger Klammer. Das bewirkt, dass z.B. auf einem deutschen System im Menü Tomboy Notizen steht, während das gleiche Programm in einem französischen System als Notes Tomboy präsentiert wird. Sollte die Systemsprache nicht aufgeführt sein, verwendet die Desktop-Datei den ersten Eintrag Name ohne Sprachkennzeichen.

Das gleiche gilt für die folgende Gruppe Comment. Hierin befindet sich der Text, der angezeigt wird, wenn der Mauszeiger eine Weile über einem Menüpunkt stehen bleibt, ohne dass dieser angeklickt wird. Schliesslich gibt es noch eine Gruppe GenericName, in der lediglich die Programmfunktion umschrieben wird, ohne den Namen des Programms zu nennen.

Interessant sind die Einträge zum Schluss der Desktop-Datei. Hier sind Informationen zum Programmstart aufgelistet, welches Icon verwendet wird und welcher Menügruppe das Programm zugeordnet werden soll.

Mit ein wenig Ausprobieren und Übung kann man die Desktop-Datei nach eigenem Gutdünken abändern. Das Original sollte man aber auf jeden Fall an einem gesonderten Ort aufbewahren, falls das Ergebnis zu Fehlern führen sollte.

Die Informationen aus der Desktop-Datei werden sowohl von Menüeinträgen als auch vom Panel, von Startern und Docks verwendet. Sollte eine Änderung nicht sofort sichtbar werden, hilft ein Neustart um sicher zu stellen, dass die Angaben frisch eingelesen werden.

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