Samstag, 31. Oktober 2009

Grub 2 installieren


Artikel wurde überarbeitet am 4.11.2009



Bei der Aktualisierung von Ubuntu 9.04 auf Version 9.10 bleibt die Startumgebung Grub unangetastet. Ein Merkmal der neuen Ubuntu-Version ist aber der Umstieg von Grub auf Grub 2 mit neuen Möglichkeiten wie z.B. der Einbindung virtueller Dateisysteme. Falls Sie eine mehrere Betriebssysteme auf Ihrem Computer installiert haben, macht sich Grub mit einem Auswahlmenü bemerkbar, das vor dem eigentlichen Systemstart angezeigt wird.

Man kann Grub 2 auch nachträglich installieren. Im Normalfall bestehen die dazu notwendigen Schritte aus dem Installieren einer Testumgebung und dem anschliessendem Aktivieren per Terminal-Befehl.

Dabei ist Vorsicht geboten. Bei einer fehlerhaften Installation können Sie den Computer unter Umständen nicht mehr starten. Deshalb sollten Sie auf jeden Fall ein komplettes Backup der Festplatte machen, bevor Sie die neue Grub-Umgebung installieren.

Anschliessend öffnen Sie die Synaptic-Paketverwaltung im Menü Systemverwaltung und markieren das Paket grub-pc. Sie werden darauf hingewiesen, dass bei der Intsallation von grub-pc das Paket grub entfernt wird. Das ist in Ordnung.



Während der Installation öffnet sich ein Fenster mit dem Titel Konfiguriere grub-pc und einem Eintrag Chainload. Sollten Sie statt dessen einen Eintrag GRUB install devices vorfinden, lesen Sie bitte unten im Abschnitt Alternative Installation weiter.



Belassen Sie die vorgeschlagenen Einträge und klicken Sie auf vor. Die Installation wird fertig gestellt. Jetzt starten Sie Ihren Computer neu.

Beim Neustart wird noch nicht direkt von Grub 2 gestartet. Vielmehr geschieht der Start von Grub 2 aus dem Auswahlmenü der alten Grub-Version heraus. Dieser verkettete Ladevorgang wird als Chainload bezeichnet. Sie können damit erst einmal überprüfen, ob Grub 2 korrekt funktioniert.

Ist das der Fall, öffnen Sie das Terminal. Geben Sie dort folgenden Befehl ein:

sudo upgrade-from-grub-legacy

Im Terminal sehen Sie dann diesen Bildschirm:



Bestätigen Sie mit der Eingabe-Taste (Enter). Ebenso können Sie den folgenden Bildschirm mit dieser Taste bestätigen, nachdem Sie den Eintrag mit der Leertaste aktiviert haben:



Das Terminal kehrt darauf hin in die normale Ansicht zurück und stellt die Konfigurationsdatei für Grub 2 zusammen. Die gefundenen Systemvarianten werden dabei aufgelistet. Zum Schluss werden Sie informiert, dass die alte Grub-Version entfernt wurde, deren Konfigurationsdateien (menu.lst) aber noch vorhanden sind und gelöscht werden können.

Abschliessend müssen Sie das neue Grub noch im Master Boot Record installieren, ansonsten versucht das System beim Start noch nach dem nicht mehr vorhandenen, alten Grub. Die Folge wäre ein Computer, der sich nicht mehr starten lässt. Eigentlich sollte dies schon beim oben abgebildeten, zweiten Bildschirm im Terminal geschehen sein, aber auf dem Testsystem war das nicht der Fall. Also holen wir das zur Sicherheit manuell nach.

Die Befehlseingabe dazu im Terminal lautet:

sudo grub-install /dev/sda

Beachten Sie die Geräteangabe am Schluss der Zeile. /dev/sda dürfte in den meisten Fällen zutreffen, hier handelt es sich um die erste oder einzige Festplatte im Computer. Sollte Ihre Konfiguration davon abweichen, müssen Sie die Befehlszeile entsprechend anpassen.



Alternative Installation

Sollte sich während der Installation ein Fenster öffnen, in dem Sie eine Festplatte auswählen müssen, dann wird in dieser Installationsvariante der Schritt mit der Testumgebung übersprungen. Damit entfällt auch der anschliessende Terminalaufruf. Markieren Sie in diesem Fenster im Normalfall die erste Festplatte; wenn nur eine angeschlossen ist, fällt die Wahl leicht. Setzen Sie das Häkchen und klicken Sie auf vor.





Ein Neustart zeigt, ob die Installation erfolgreich war. Das Startmenü sieht jetzt geringfügig anders aus. Falls Sie die Einträge zuvor angepasst haben, werden Sie sehen, dass diese Anpassungen nicht mehr vorhanden sind.

Aber nehmen Sie erst einmal Abstand davon, das Startmenü erneut anzupassen. Das funktioniert unter Grub 2 nämlich völlig anders. Die Datei /boot/grub/grub.cfg, aus der Grub 2 die Startinformationen bezieht, kann -und soll- nicht mehr manuell angepasst werden. Statt dessen gibt es jetzt an anderer Stelle eine Reihe von Modulen, in die individuelle Anpassungen eingetragen werden, bevor die Grub-Konfigurationsdatei mit einem Terminalbefehl neu aufgebaut wird. Das hört sich zunächst kompliziert an, bietet letztlich aber eine grössere Flexibilität.

Mit diesen Modulen werden sich in Zukunft eine Reihe von Blog-Einträgen beschäftigen, weshalb es für Grub 2 ab sofort einen eigenen Eintrag in der Themenliste gibt.

Übrigens, falls Sie den Startbildschirm bisher mit der Software StartUp-Manager konfiguriert haben, sollten Sie gleich das Software-Center öffnen und das Programm löschen. Es ist nämlich noch nicht auf Grub 2 aktualisiert und trägt zum Teil falsche Befehle in die Konfigurationsdatei ein.

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