Dienstag, 10. November 2009

Grub 2 Konfiguration


Die Startumgebung von Ubuntu 9.10 ist Grub 2. Bei einer Neuinstallation des Systems ist Grub 2 automatisch aktiv, während es bei Distributions-Upgrades nachträglich installiert werden kann. Der augenfälligste Unterschied ist, dass die Konfigurationsdatei, aus der Grub 2 die Informationen zum Ablauf des Startvorgangs erhält, nicht mehr direkt editiert werden kann. Vielmehr existieren eine Reihe von Modulen in Form von einfachen Textdateien, die den Benutzerwünschen angepasst werden können. Anschliessend wird die Konfigurationsdatei anhand der Informationen aus diesen Modulen über einen Terminalbefehl neu aufgebaut.

Im Verzeichnis /etc/default befindet sich die Konfigurationsdatei grub, in der Einstellungen zum Startverhalten vorgenommen werden können. Zum Beispiel, ob das Startmenü angezeigt werden soll und wie lange das System wartet, bevor es ohne Benutzereingaben mit den Standardoptionen fortfährt.

Im Verzeichnis /etc/grub.d finden Sie eine Reihe von Konfigurationsmodulen:
  • 00_header
    Hier werden vor allem die Informationen aus der Datei /etc/default/grub verarbeitet.

  • 05_debian_theme
    Einstellungen zu Schriftfarben und Hintergrundbild des Startmenüs.

  • 10_linux
    Einlesen der vorhandenen Kernel auf der aktuellen Systempartition.

  • 20_memtest86+
    Einlesen der Memory-Test-Umgebungen auf der aktuellen Systempartition.

  • 30_os_prober
    Weitere auf dem System installierte Betriebssysteme werden gesucht und eingetragen.

  • 40_custom
    Benutzerdefinierte Einträge, die am Schluss des Startmenüs angezeigt werden.
Bei Neueinlesen der Grub-Konfiguration werden die Module in der Reihenfolge ihrer Nummer eingelesen. Die Nummern sollten daher nicht geändert werden.

Zu den einzelnen Modulen werden Sie weitere Informationen in folgenden Blog-Beiträgen erhalten. Erstellen Sie auf jeden Fall eine Sicherungskopie der Originalfassung eines Moduls, bevor Sie es ändern.

Wenn immer eine Änderung vorgenommen wird, müssen Sie im Terminal den Befehl zum Neuaufbau der Grub-Konfigurationsdatei geben, damit die Änderungen wirksam werden:

sudo update-grub

Während die Module abgearbeitet werden, erhalten Sie im Terminal Informationen über die gefundenen Komponenten. Auch wenn Sie z.B. ein System aus einer Multi-Boot-Umgebung hinzufügen, ändern oder entfernen, sollten Sie diesen Update-Befehl ausführen.

Bei einem Kernel-Update auf der Systempartition selbst wird der Befehl zur Grub-Aktualisierung von der Aktualiserungsroutine ausgelöst, hier müssen Sie den Terminal-Befehl nicht manuell eingeben.



Weiterführende Artikel:
Startverhalten anpassen
Startmenü individualisieren

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