Sonntag, 29. November 2009

AO531 und Ubuntu 9.10

Dieser Artikel behandelt das Zusammenspiel von Ubuntu 9.10 mit Elementen der diesem Blog zu Grunde liegenden Hardware, dem Acer Aspire One 531. Eine erste Betrachtung dieser Art wurde bereits auf dem Blog veröffentlicht, stammt jedoch noch aus der Alpha-Phase der aktuellen Betriebssystemversion. Seit dieser Zeit haben sich keine wesentlichen Unterschiede ergeben, aber es liegen Lösungsansätze für verschiedene Probleme vor.

Karten-Schächte

Der erste Kartenschacht, der eine Vielzahl unterschiedlicher Formate aufnehmen kann, wird vom System anstandslos erkannt. Der zweite Kartenschacht, der mit SD Expansion beschriftet ist, erkennt eine Karte nur, wenn sie bereits beim Systemstart einsteckt war. Mit dem Einfügen der Kerneloption pciehp.pciehp_force=1 kann auch der zweite Schacht dauerhaft aktiviert werden.

Anleitung: SD Expansion aktivieren

Bluetooth

Die Bluetooth-Funktionalität wird beim Betätigen des Schiebereglers an der Gehäusevorderseite ein- oder ausgeschaltet, eine LED informiert über den jeweiligen Status. Das System erkennt eine Veränderung des Zustands mittels Schieberegler und zeigt ein entsprechendes Leistenicon an bzw. blendet es aus. Die Verbindung mit BT-Geräten funktioniert anstandslos.

Wireless

Die Hardware für ein Funknetzwerk wird von Ubuntu 9.10 unterstützt, jedoch muss das Funknetzwerk nach jedem Systemstart manuell aktiviert werden. Um es dauerhaft zu aktivieren, kann mit folgendem Terminal-Befehl eine entsprechende Konfigurationsdatei erzeugt werden:

echo 'options acer-wmi wireless=1' | sudo tee /etc/modprobe.d/acer-wmi.conf

Anleitung: Netzwerk-Manager einrichten

Der Schieberegler an der Gehäusevorderseite des AO531, mit dem sich das Funknetzwerk ein- und ausschalten lässt, wird vom jedoch System nicht interpretiert. Zwar lässt sich damit die Wireless-Hardware abschalten, Ubuntu 9.10 erkennt das Fehlen der Wireless-Unterstützung jedoch nur mit einiger Verzögerung. Das Funknetzwerk muss ausserdem manuell im System deaktiviert werden, damit nicht dauerhaft nach Funknetzwerken gesucht wird, sobald per Schieberegler die Wireless-Hardware abgestellt wurde. Darüber hinaus bleibt die LED dunkel, die normalerweise eine aktivierte Wireless-Hardware anzeigen soll.

Trackpad

Ubuntu 9.10 bietet in den Einstellungen für das Trackpad die Wahl zwischen dem herkömmlichen Scrollen auf einem reservierten Bereich des Trackpads und dem Scrollen mit zwei Fingern. Obwohl das Trackpad des AO531 Eingabegesten mit mehreren Finger unterstützt, zeigt die entsprechende Systemeinstellung keine Wirkung.

Sound Aus- und Eingabe

Eine wesentliche Neuerung von Ubuntu 9.10 ist die Wahl von PulseAudio als Sound-Server für die darunter liegende Architektur ALSA. Die Tonausgabe funktioniert problemlos auf dem AO531, während sich die Toneingabe mit dem eingebauten Mikrofon zunächst nur teilweise realisieren lässt. Der Aufnahmepegel in den Audio-Einstellungen zeigt nichts an und Software, die sich ganz auf PulseAudio abstützt, kann das interne Mikrofon nicht ansprechen. Andere Anwendungen, wie der unter Ubuntu 9.10 mitgelieferte Audio-Recorder, erkennen das interne Mikrofon jedoch. Hier kann es helfen, die Eingangspegel im alsamixer via Terminal einzustellen. Nach der Installation des PulseAudio Lautstärkereglers lässt sich das Mikrofon auch für die restlichen Anwendungen aktivieren, indem man einen der beiden Stereo-Kanäle stumm stellt.

Anleitung: Mikrofon aktivieren
Anleitung: Mikrofon und PulseAudio

Webcam

Die im AO531 eingebaute Webcam wird von Ubuntu 9.10 erkannt und kann als /dev/video0 angesprochen werden.

Hotkeys

Siehe Artikel: Die Hotkeys des AO531.

Samstag, 28. November 2009

Popup-Anwendungsmenü

Ein nützliches Tastenkürzel aus Compiz Fusion ist die Kombination Ctrl und F1 (auf in Deutschland verkauften PCs ist die Control-Taste mit Strg beschriftet). Diese Tastenkombination zaubert ein Popup-Menü unter dem Mauszeiger hervor, das im Wesentlichen dem Inhalt des Anwendungsmenüs entspricht, welches oben links in der Leiste zu finden ist. Das Popup-Menü wird jedoch ergänzt durch die Einträge Zuletzt geöffnete Dokumente aus dem Menü Orte, Einstellungen und Systemverwaltung aus dem Menü System.

Das Popup-Menü ist auf einem Netbook besonders praktisch. Dort werden Programmfenster wegen der geringen Bildschirmauflösung häufig in Vollbilddarstellung geöffnet (F11). Das verdeckt auch die Leiste. Das Popup-Menü kann aufgerufen werden, ohne die Vollbilddarstellung verlassen zu müssen.

Übrigens, auch die Tastenkombination Alt und F1 zeigt das Anwendungsmenü selbst bei Vollbilddarstellung an. Der Unterschied ist, dass das Menü immer oben links angezeigt wird und keine ergänzenden Einträge aus den anderen Menüs enthält. Beim Ubuntu Netbook Remix sieht die Sache wieder ein wenig anders aus; dort sind die drei Menüs vereint, so dass sie auch gemeinsam im Popup erscheinen - und dies praktischerweise dort, wo sich der Mauszeiger befindet.

Donnerstag, 26. November 2009

Gwibber Textgrösse


Gwibber ist eine über das Software-Center erhältliche Anwendung, die Nachrichten aus Twitter, Facebook, Digg und anderen Quellen in einem kompakten Fenster darstellen kann. Nur ist die Schrift, die das Programm zur Darstellung der Kurznachrichten verwendet, viel zu gross. Gerade auf einem Netbook macht sich das störend bemerkbar.

Zwar gibt es in den Programmeinstellungen eine Möglichkeit, die Schrift zu individualisieren, aber leider zeigt sich das Programm davon gänzlich unbeeindruckt. Seit Monaten tummeln sich entsprechende Fehlermeldungen und Patches auf der Entwicklerseite des Programms, behoben wurde bisher nichts. Dabei wäre es so einfach, wie ein Schüler aus Italien demonstriert. Auf seinem Blog veröffentlichte er eine simple Anleitung. Diese stammt aus der Zeit vor der Veröffentlichung von Ubuntu 9.10, so dass sie unter aktuellen Verhältnissen ein wenig angepasst werden muss.

Dazu öffnen Sie eine Programmdatei von Gwibber mit einem Texteditor als Root; am einfachsten via Terminal:

sudo gedit /usr/share/pyshared/gwibber/gwui.py

Jetzt müssen Sie eine bestimmte Zeile (270) suchen, ihr Inhalt lautet

self.settings.set_property("default-font-size", (eval(fsize) + 2))

Ändern Sie den Zahlenwert am Schluss der Zeile. Je kleiner der Wert, umso kleiner die Schrift in Gwibber. Statt + 2 können Sie + 1 oder auch - 1 angeben. Sie können den Ausdruck + 2 auch ganz löschen oder + 0 eintragen, damit Sie sich später noch daran erinnern, wo genau der Wert für die Änderung der Schriftgrösse stand.

Sichern Sie die Datei und starten Sie das Programm, um die gewählte Schriftgrösse zu testen.


Mittwoch, 25. November 2009

Xsplash anpassen


Während Ubuntu 9.10 startet, sehen Sie einen neuen Ladebildschirm (engl. splash screen), der sich von älteren Ubuntu-Versionen deutlich unterscheidet. Die verwendete Technik Xsplash lässt sich darüber hinaus recht einfach modifizieren.

Im Grunde besteht eine Ladegrafik unter Xsplash aus drei Komponenten: dem Bildschirmhintergrund, einem Logo und einer Animation. Die Bestandteile liegen darüber hinaus in mehreren Grössen vor und können einzeln oder komplett ausgetauscht werden. Eine ständig wachsende Sammlung von Benutzer-generierten Ladegrafiken findet sich z.B. bei Gnome-Look.org.

Um das Xsplash-Paket auszutauschen, öffnen Sie ein Root-Fenster im Dateimanager und verzweigen zum Verzeichnis /usr/share/images/xsplash. Sichern Sie erst einmal den aktuellen Inhalt für eine spätere Wiederherstellung. Dann entpacken Sie das heruntergeladene Archiv und verschieben die darin enthaltenen Dateien in den Ordner xsplash.

Sie sind jedoch nicht auf fertige Pakete anderer Benutzer angewiesen, Sie können sich auch Ihre ganz eigene Ladegrafik erstellen. Das Hintergrundbild kann genauso gut ein Desktop-Hintergrund oder ein Foto sein; als Logo können Sie auch Ihr Firmenlogo einsetzen. Achten Sie lediglich auf die Namensvorgaben der Dateien.

Um die neue Ladegrafik zu testen, müssen Sie den Computer nicht extra neu starten. Geben Sie im Terminal oder in Run (Alt F2) den Text sudo xsplash ein und Sie erhalten einen Eindruck davon, was Sie beim nächsten Systemstart erwartet.

Dienstag, 24. November 2009

Plötzlicher Kontrollverlust

Manchmal kann man sich wirklich nur wundern. Beim Testen zweier Dock-Varianten, AWN und Cairo Dock, verlief erst einmal alles glatt. Nach einem Neustart funktionierte jedoch die Control-Taste plötzlich nicht mehr. Das ist die Taste ganz links unten, beschriftet mit Ctrl oder Strg und unverzichtbar für die Steuerung vieler Programme. Dieses Verhalten liess sich nachvollziehen, es lag an der Installation der Programme.

Eines der beiden Programme (Cairo Dock) meldete beim Abschalten noch einen Konflikt mit Compiz Fusion, aber die Zeit war zu kurz, um den genauen Text lesen zu können. Nach einigem Ausprobieren war die Lösung gefunden. Im CompizConfig Einstellungs-Manager (Menü Einstellungen) gibt es seinerseits einen Eintrag Einstellungen. Entfernt man dort das Häkchen vor Aktiviere Integration in die Desktopumgebung, dann funktioniert die Control-Taste wieder.



Weitere Auswirkungen auf die Funktionalität von Compiz Fusion scheint das nicht zu haben. Tastenkürzel und Desktop-Effekte funktionieren weiterhin.

Also, falls Sie einmal ein Programm installieren, das für Darstellungseffekte auf Compiz Fusion zugreift und Sie dann auch einen plötzlichen Kontrollverlust erleiden sollten, versuchen Sie einmal diesen Weg.

Übrigens, falls Sie wissen möchten, welche Dock-Variante das Rennen gemacht hat; es ist das Cairo-Dock.

Montag, 23. November 2009

gThumb Bildbetrachter

Es muss nicht immer GIMP sein. Zumindest für einfache Aufgaben der Bildbearbeitung wie Skalieren, Zuschneiden und grundlegende Farbanpassungen gibt es Alternativen, die ohne Palettenflut auskommen. Der gThumb Bildbetrachter ist so eine Alternative.



Auf den ersten Blick gleicht das Programm dem mit Ubuntu 9.10 mitgeliefertem Bildbetrachter, jedoch kann gThumb mehr. Neben den oben erwähnten Bildbearbeitungsfunktionen ist das Programm mit einer Katalogfunktion ausgerüstet. Damit wird das Anzeigen von Bildverzeichnissen deutlich erleichtert.

gThumb wendet sich an eine andere Anwenderschaft als GIMP. Um z.B. ein Bild für den Gebrauch im Internet vorzubereiten oder durch Iconsammlungen zu navigieren, dafür ist gThumb besser geeignet als eine ausgewachsene Bildbearbeitung. Und das auch auf den eingeschränkten Platzverhältnissen eines Netbook-Bildschirms.

Samstag, 21. November 2009

Back In Time (root)

Das Programm Back In Time kann seit Ubuntu 9.10 nicht mehr als Root ausgeführt werden. Eine Fehlermeldung verhindert das Aufstarten mit Root-Rechten, während die Datensicherung unter normalen Benutzerrechten davon nicht betroffen ist. Der Grund dafür ist ein unter Ubuntu 9.10 nicht mehr vorhandenes Paket. Das lässt sich jedoch einfach nachinstallieren und das Terminal gibt dafür sogar genaue Anweisungen.

Öffnen Sie das Terminal und tippen Sie den in der Fehlermeldung monierten Befehl ein:

su-to-root -X

Das Terminal informiert Sie darüber, dass die Anwendung su-to-root nicht installiert ist und zeigt dann auch gleich eine Befehlszeile an, die Sie eingeben können, um diesen Zustand zu beheben:

sudo apt-get install menu

Kopieren Sie die Befehlszeile und bestätigen Sie sie mit der Eingabetaste. Das Paket wird daraufhin installiert und Back In Time funktioniert wieder mit Root-Rechten.

Freitag, 20. November 2009

Grub 2 Netbook-Hintergrund

Im Artikel Hintergrundbild für Grub 2 haben Sie erfahren, wie Sie das Startmenü mit einem Hintergrundbild aufpeppen können. Falls Ihnen dazu das passende Bildmaterial fehlt: Hier ist ein Vorschlag.



Das Bild erscheint etwas gequetscht, da es in der Auflösung 800 x 600 Pixel gespeichert wurde. Auf einem Netbook-Bildschirm mit 1024 x 600 Pixeln erscheint es dann im Startmenü in den richtigen Proportionen.

Klicken Sie auf das Bild, damit es in der vollen Grösse im Browser dargestellt wird und laden Sie es dann über das Kontext-Menü (rechte Maustaste) Ihres Browsers herunter.

Installieren Sie die Datei wie im Artikel Hintergrundbild für Grub 2 beschrieben und führen Sie die notwendigen Änderungen an den Konfigurationsmodulen durch. Die Farbeinstellungen in der Datei 05_debian_theme sind wie folgt:

  set color_normal=black/black
  set color_highlight=white/brown


Vergessen Sie nicht, zum Schluss update-grub im Terminal durchzuführen, damit das Bild auch angezeigt wird.

Donnerstag, 19. November 2009

Einloggen ohne Passwortabfrage

Ubuntu Linux ist als sicheres Mehrbenutzersystem ausgelegt. Daher wird normalerweise beim Aufstarten des System eine Benutzerauswahl präsentiert und der jeweilige Benutzer muss sich durch ein Passwort authentifizieren. Wird ein Computer in der Regel nur von einer Person genutzt, so kann dieser Anmeldevorgang lästig erscheinen.

Man kann in der Systemverwaltung die Einstellungen Anmeldebildschirm aufrufen und einen bestimmten Benutzer automatisch anmelden lassen. Zwar entfällt dann das Login beim Aufstarten, jedoch wird kurz nach dem Systemstart häufig dennoch eine Passworteingabe verlangt, um den Schlüsselbund zu entsperren. Der Schlüsselbund ist ein passwortgeschützter Container für weitere Passwörter. Dort sind z.B. Passwörter für Online-Dienste wie Ubuntu One gespeichert, für den Zugriff auf Drahtlosnetzwerke oder FTP-Server.

Der Vorteil des Schlüsselbundes ist, dass man nur ein Hauptpasswort braucht, um die darin enthaltenen Zugangsberechtigungen zu autorisieren. Der Nachteil ist eben der, dass man den Schlüsselbund mit dem Hauptpasswort entsperren muss, wenn man sich nicht mit seinem Benutzerpasswort in das System eingeloggt hat.

Dieses Verhalten lässt sich aber umgehen, indem man das Passwortfeld für den Schlüsselbund einfach leer lässt. Da Sie wahrscheinlich bereits einen Standardschlüsselbund angelegt und diesem ein Passwort zugewiesen haben, müssen Sie diesen zuerst löschen. Alle darin enthaltenen Passwörter gehen verloren. Stellen Sie also sicher, dass Sie die Passwörter für die spätere Wiederherstellung kennen.

Öffnen Sie das Programm Anwendungen > Zubehör > Passwörter und Verschlüsselung. Dort finden Sie unter dem Reiter Passwörter den Standardschlüsselbund mit Namen login oder default. Klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und löschen Sie ihn.



Die Einträge verschwinden erst beim nächsten Systemstart. Falls noch nicht geschehen, wählen Sie jetzt die automatische Anmeldung im Einstellungsfeld Anmeldebildschirm (siehe oben) und starten den Computer neu.

Da Sie den Schlüsselbund gelöscht haben, wird sofort nach dem Systemstart ein Dienst nach einem Passwort fragen, z.B. muss Ubuntu One den Computer erneut zur Account-Liste hinzufügen. Wenn Sie das getan haben, versucht der Dienst, das Passwort abzulegen und dafür einen neuen Standardschlüsselbund anzulegen. Wie einst bei der Ersteinrichtung des Systems werden Sie aufgefordert, ein Passwort für den Standardschlüsselbund einzugeben.



Lassen Sie das Passwortfeld einfach leer und klicken Sie auf Erstellen. Eine Sicherheitsabfrage informiert Sie über die Risiken eines Passwort-losen Schlüsselbundes.



Klicken Sie auf Unsichere Speicherung verwenden. Ab sofort können Sie das System komplett aufstarten, ohne ein einziges Mal mit einer Passwortabfrage belästigt zu werden. Sämtliche passwortgeschützten Dienste stehen sofort zur Verfügung.

Seien Sie sich aber bewusst, dass Sie damit die üblichen Sicherheitsvorkehrungen ausser Kraft gesetzt haben. Jede Person, die Ihres Computers habhaft werden kann, hat damit problemlos Zugriff auf Ihre persönlichen Daten und Passwörter.

Wägen Sie also genau ab, bevor Sie sich zwischen Bequemlichkeit und Sicherheit entscheiden.

Mittwoch, 18. November 2009

Startscreen als Desktop-Hintergrund verwenden

Falls Ihnen der Bildschirmhintergrund beim Aufstarten von Ubuntu 9.10 so gut gefällt, dass Sie ihn auch auf dem Desktop als Hintergrund verwenden möchten, so haben Sie sich vielleicht schon gefragt, wo diese Grafik gespeichert ist. Sie liegt in folgendem Verzeichnis:

/usr/share/images/xsplash/

und ist als bg_2560x1600.jpg bezeichnet. Um diese Grafik als Hintergrund zu verwenden, brauchen Sie sie nicht in ein anderes Verzeichnis zu kopieren.

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle im Desktop und wählen Sie aus den Menü den Eintrag Hintergrund der Arbeitsfläche andern. In dem sich öffnenden Fenster Erscheinungsbild-Einstellungen klicken Sie auf Hinzufügen... und navigieren im Dateisystem zum oben angegebenen Ordner. Alternativ können Sie den Pfad auch kopieren und in das Adressfeld einfügen. Um das Adressfeld im Dateiauswahldialog zu aktivieren, klicken Sie auf die Schaltfläche oben links, die mit einem Stift bebildert ist.

Dienstag, 17. November 2009

SD Expansion aktivieren

Der Acer Aspire One 531 der Baureihe ZG8 hat, wie z.B. der A110 / A150 auch, zwei Slots für Speicherkarten. Der eine nimmt eine Vielzahl unterschiedlicher Kartenformate auf und wird vom System sofort erkannt. Der andere, als SD Expansion gekennzeichnete Kartenschacht funktioniert unter Ubuntu 9.10 nur dann, wenn bereits beim Systemstart eine Karte eingesteckt war.

Jedoch lässt sich dieses Verhalten recht einfach korrigieren, so dass dieser Kartenschacht immer zur Verfügung steht. Dazu müssen Sie in der Grub-Konfiguration den Parameter pciehp.pciehp_force=1 hinzufügen.

In Grub 2 tun Sie das in der Datei /etc/default/grub. Setzen Sie den Text ans Ende der Zeile GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT, aber noch innerhalb der Anführungszeichen. Sollte in den Anführungszeichen bereits ein Text stehen, so trennen Sie den neuen Text durch ein Leerzeichen. Die Zeile (9) sieht danach etwa so aus:

GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet splash pciehp.pciehp_force=1"

Falls Sie individuelle Einträge im Startmenü gemacht haben, müssen Sie den Text dort ebenfalls eintragen und zwar ans Ende der Zeile(n) linux, ebenfalls durch ein Leerzeichen vom bisherigen Text getrennt.

In der alten Grub-Version bearbeiten Sie die Datei /boot/grub/menu.lst direkt. Setzen Sie den Text mit Leerzeichen ans Ende der Zeile(n) kernel.

Für das Bearbeiten der genannten Dateien benötigen Sie Root-Rechte. Vergessen Sie nicht, vorher Sicherungskopien der Dateien anzulegen und, im Falle von Grub 2, die Konfigurationsdatei im Terminal mit update-grub zu aktualisieren.

Nach einem Neustart stehen beide Kartenslots zur Verfügung und können parallel genutzt werden. Zumindest im Dateimanager, denn nicht jedes Programm weiss etwas mit zwei gleichzeitig eingelegten Karten anzufangen.

Montag, 16. November 2009

Netzwerk-Manager einrichten

Der Acer Aspire One 531 (ZG8) hat ein Problem mit dem Netzwerkmanager unter Ubuntu 9.10 - auch andere Acer-Modelle dürften davon betroffen sein. Zwar kann das Funknetzwerk aktiviert werden und funktioniert dann zuverlässig, aber das muss bei jedem Systemstart aufs Neue gemacht werden. Gerade auf einem Netbook würde man erwarten, dass das Funknetzwerk beim Systemstart automatisch zur Verfügung steht.

Zwar ist der Austausch des Netzwerkmanagers mit wicd nach wie vor eine einfache Lösung für dieses Problem, jedoch kommt es dann zu Inkompatibilitäten mit Ubuntu One, das sich sehr stark auf den als Standard installierten Netzwerkmanager von Ubuntu abstützt.

Fragen ist menschlich - dieses Motto steht jeder Seite von ubuntuusers.de. Und tatsächlich, eine Nachfrage zu dieser Problemstellung wurde innerhalb von Minuten zufriedenstellend beantwortet. An dieser Stelle herzlichen Dank an Rainer, Supporter im Forum von ubuntuusers.de.

Die Lösung liegt in einer Einstellung des Moduls acer-wmi, die sich durch folgenden Terminal-Befehl bewerkstelligen lässt:

echo 'options acer-wmi wireless=1' | sudo tee /etc/modprobe.d/acer-wmi.conf

Achtung, hier handelt es sich um eine einzige Befehlszeile! Damit wird eine Datei acer-wmi.conf erzeugt, die lediglich die Befehlszeile enthält, die im Terminal erscheint. Die Datei wird beim Systemstart eingelesen.

Nach einem Neustart wird das Funknetzwerk automatisch aktiviert, eine manuelle Interaktion ist nicht mehr notwendig. Allerdings kann es vorkommen, dass jetzt Ubuntu One jedes Mal manuell aktiviert werden muss.

Das kann man abstellen, indem man einen (noch) nicht offiziell unterstützten Patch installiert. Der Patch funktioniert allerdings nicht auf jedem System, so zeigte er auf dem Test-Netbook keine Wirkung in einer per Distributions-Aktualisierung auf Version 9.10 gebrachten Umgebung, während der Patch auf einem frisch installierten Ubuntu 9.10 zum gewünschten Resultat führte. Wenn Sie keine sehr experimentierfreudige Natur sind, warten Sie lieber die nächste offizielle Aktualisierung des Netzwerkmanagers ab.

Falls Sie die inoffizielle Quelle ausprobieren möchten, dann starten Sie die Anwendung Software-Paketquellen im Menü Systemverwaltung. Wählen Sie den Reiter Andere Software und klicken Sie auf Hinzufügen. Tragen Sie in das folgende Fenster dann folgende Zeile ein:

deb http://ppa.launchpad.net/network-manager/trunk/ubuntu karmic main

und klicken Sie auf Software-Paketquelle hinzufügen. Bestätigen Sie den abschliessenden Dialog und lassen Sie die Informationen über verfügbare Software neu laden. In der Aktualisierungverwaltung stehen jetzt neue Pakete für den Network-Manager zur Verfügung.


Sonntag, 15. November 2009

Arbeiten als Root


Bestimmte Dateien können nur vom Superuser (Root) bearbeitet werden. Zum Beispiel Konfigurationsdateien des Systems. Diese besondere Sicherheitsvorkehrung hat seinen Grund. Schon ein kleiner Tippfehler in einer Konfigurationsdatei kann das System unbrauchbar machen.

Deshalb sollten Sie besondere Vorsicht walten lassen, wenn Sie in diesem Blog oder anderswo dazu aufgefordert werden, eine Datei als Root zu bearbeiten. Viele systemnahe Aufgaben sind aber nur so zu bewältigen. Deshalb erhalten Sie nachfolgend eine Übersicht, wie Sie zu Root-Rechten kommen. Die Übersicht fasst Informationen aus früheren Blog-Beiträgen zusammen.

Root-Rechte im Dateimanager erhalten

Innerhalb der grafischen Benutzerumgebung von Ubuntu führt der Weg zu Root-Rechten über den Dateimanager. Bei einer Standardinstallation sind die dazu notwendigen Elemente im Dateimanager nicht enthalten, sie können aber nachinstalliert werden. Eine einfache Möglichkeit dazu bietet Ubuntu Tweak.

Installieren Sie Ubuntu Tweak (falls nicht schon geschehen) und starten Sie das Programm. Wählen Sie System > Nautilus in Ubuntu Tweak. Nautilus ist der Programmname des Dateimanagers. Installieren Sie die Nautilus-Erweiterungen Nautilus mit "im Terminal öffnen" und Nautilus mit Root-Rechten.



Nur der zweite Eintrag ist tatsächlich relevant, um sich Root-Rechte über den Dateimanager anzueignen. Der erste Eintrag bietet lediglich einen bequemen Weg in das Terminal.

Nach der Installation öffnen Sie den Dateimanager und rufen das Kontextmenü mit der rechten Maustaste auf.



Der Menüpunkt In Terminal öffnen kann nur auf einen Ordner angewandt werden. Als Administrator öffnen kann auch auf einen Ordner angewendet werden. Es öffnet sich dann ein neues Fenster des Dateimanagers, in dem Sie über Root-Rechte verfügen. Sie erkennen das an der veränderten Seitenleiste. Jede Dateimanipulation wie löschen, kopieren, verschieben und das Öffnen einer Datei geschieht dann mit Root-Rechten. Direkt auf eine Datei angewendet, bewirkt der Befehl Als Administrator öffnen das Laden der Datei in dem dafür vorgesehenen Programm, dies ebenfalls mit Root-Rechten. Das gilt für eine Bildbearbeitung ebenso wie für den Texteditor.

Nicht immer wird eine Datei mit dem gewünschten Programm geöffnet. Gerade Konfigurationsdateien bearbeitet man mit Vorteil unter dem Standard-Texteditor Gedit. Hierfür kann man geeignete Nautilus-Skripte installieren. Dazu öffnen Sie wieder Ubuntu Tweak und wählen den Menüpunkt Persönlich > Skripte.



Ziehen Sie die gewünschten Skripte mit der Maus aus der Liste rechts auf den Ordner nautilus-scripts. Für den Anfang reichen erst einmal die drei Skripte, die im oben stehenden Bildschirmfoto bereits auf den Ordner gezogen wurden.

Öffnen Sie nach der Installation wieder den Dateimanager und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein Element. Sie erkennen das neue Untermenü Skripte.



Der erste Eintrag, Als root durchsuchen, kann nur auf Ordner angewendet werden und bewirkt wie der oben beschriebene Eintrag im Kontext-Menü das Öffnen eines neuen Dateimanager-Fensters, in dem Sie über Root-Rechte verfügen. Der zweite Eintrag, Mit Standard-Text-Editor starten, öffnet eine beliebige Textdatei mit Gedit, jedoch ohne Root-Rechte. Das tut erst der dritte Eintrag, Mit Standard-Text-Editor starten (als root).

Mit diesen Werkzeugen ausgerüstet, können Sie jede hier im Blog beschriebene Dateimanipulation ausführen, zu der Root-Rechte benötigt werden.

Root-Rechte im Terminal erhalten

Manche Benutzer bevorzugen das Terminal, einige Aufgaben lassen sich auch nur im Terminal ausführen. Das Zauberwort, im Terminal zu Root-Rechten zu kommen, heisst

sudo

Sie können es vor jede beliebige Befehlszeile setzen, um diesen Befehl als Root auszuführen. Beispiele dazu sind Ihnen in diesem Blog schon begegnet, wie etwa

sudo gedit protected.config

Damit wird eine (imaginäre) Konfigurationsdatei im gerade aktuellen Verzeichnis mit Root-Rechten im Texteditor geöffnet, ähnlich den oben beschriebenen Möglichkeiten im Kontext-Menü des Dateimanagers. Allerdings können Sie im Terminal den Dateinamen weg lassen und nur das Programm mit Root-Rechten öffnen (z.B. sudo gedit) um eine neue Datei zu erstellen oder einen Eintrag aus der Liste der zuletzt verwendeten Dokumente dieses Programms auszuwählen.

Um sich für eine komplette Terminal-Sitzung zum Root zu machen, geben Sie folgenden Befehl ein:

sudo su

Sie erkennen dann an der Eingabeaufforderung den Benutzernamen root und das Rautezeichen # statt des Dollarsymbols $. Um die Rootrechte wieder aufzugeben, ohne das Terminal zu verlassen, tippen Sie einfach exit ein. Sie haben dann wieder normale Benutzerrechte. Ein erneutes Eintippen dieses Befehls schliesst das Terminal übrigens.

Immer, wenn Sie im Zusammenhang mit Root-Rechten nach einem Passwort gefragt werden, geben Sie Ihr Administrator-Passwort ein. Es ist bei den aufgezeigten Beispielen also nicht nötig, dem im System (Benutzer und Gruppen) bereits vorinstalliertem Superuser root ein eigenes Passwort zuzuweisen.

Samstag, 14. November 2009

Startmenü individualisieren


In einer Dual- oder Multi-Boot-Umgebung meldet sich das Startmenü von Grub 2 mit einer ganzen Reihe von Einträgen. Diese muten meist recht technisch an und viele der Einträge werden nie benutzt. Wann haben Sie das letzte Mal eine Arbeitsspeicher-Prüfung durchführen oder von einer alternativen Kernel-Version starten müssen?

Es wäre also wünschenswert, das Menü etwas aufräumen und Einträge in Klartext darstellen zu können. Dazu gibt es diverse Möglichkeiten, die alle ein wenig Systemkenntnisse voraussetzen.

In der Konfigurationsdatei /etc/default/grub finden Sie in eine Zeile (8), die mit GRUB_DISTRIBUTOR= beginnt. Sie enthält Platzhalter für den Titel des Eintrags im Grub-Startmenü. Leider findet man im Internet kaum Dokumentationen zu den verwendeten Parametern.

Am Schluss dieser Datei gibt es noch eine Zeile #GRUB_DISABLE_LINUX_RECOVERY="true". Entfernt man das Rautezeichen, dann wird der Eintrag für den Recovery-Modus nicht in das Startmenü eingetragen. Das gilt allerdings nur für das aktuelle System, update-grub sammelt nach wie vor bestehende Recovery-Einträge aus anderen startfähigen Partitionen.

Auch die verschiedenen Dateien im Verzeichnis /etc/grub.d lassen sich so steuern, dass gewisse Einträge unterdrückt oder Ausgabetexte geändert werden können. Falls Sie z.B. keine Speichertest-Einträge möchten, können Sie die Datei 20_memtest86+ auch ganz löschen oder per Rechtemanagement unlesbar machen.

Jedoch können all diese Anpassungen bei der nächsten Systemaktualiserung unter Umständen verloren gehen. Deshalb sollten Sie sich an die für Grub 2 vorgesehenen Konventionen halten und individuelle Einträge im Startmenü mit einer eigenen Konfigurationsdatei steuern.

Nehmen wir an, Sie haben ausser dem aktuellen Ubuntu-System mit mehreren Kernel-Versionen auch noch das auf dem Netbook einstmals vorinstallierte Windows inklusive Recovery-Partition belassen und eine weitere Linux-Distribution zu Testzwecken installiert. Das ergibt ein volles Startmenü, von dem Sie aber nur drei Einträge wirklich nutzen. Am Ende der Operation sollen diese Einträge mit angepassten Titel am Anfang der Liste stehen und optisch vom Rest getrennt werden. Alle automatisch erfassten Einträge sollen aber bestehen bleiben; man weiss ja nie, wann sie einmal gebraucht werden könnten.

Zunächst wechseln Sie in das Verzeichnis /etc/grub.d, öffnen die Datei 40_custom als Root und speichern sie unter dem neuen Namen 90_custom. Damit wird sie zuletzt vom Befehl update-grub abgearbeitet. Erst wenn alle Einstellungen getesten sind, verschieben wir sie über die Nummer im Dateinamen an vorderste Stelle.

Öffnen Sie jetzt die Datei /boot/grub/grub.cfg und kopieren Sie die Einträge, die Ihnen wichtig sind, in die Datei 90_custom und zwar im Anschluss an den Text, der sich bereits darin befindet.

Beginnen Sie mit dem Hauptsystem. Suchen Sie die Zeile ### BEGIN /etc/grub.d/10_linux ### und kopieren Sie den Textblock vom Beginn der nächsten Zeile (menuentry) bis einschliesslich zur geschweiften, schliessenden Klammer }.



Nach dem Einfügen in die Datei 90_custom können Sie am Text die gewünschten Änderungen vornehmen. Alles, was in der Zeile menuentry zwischen den beiden Anführungszeichen steht, ist der Text, der als Menüzeile im Startmenü erscheint und kann geändert werden. In der Zeile linux wird eine bestimmte Kernelversion angegeben. Die meisten Linux-Systeme platzieren aber auf der Hauptebene des Dateisystems eine Verknüpfung zum jeweils aktuellen Kernel, in deren Dateiname keine Versionsangabe enthalten ist. Ändern Sie also die Passage /boot/vmlinuz-2.6.31-14-generic in /vmlinuz - den Rest der Zeile belassen Sie. Verfahren Sie genau so in der nächsten Zeile mit dem Eintrag für das temporäre Dateisystem, das für den Startvorgang benutzt wird.



Nun suchen Sie in der Datei grub.cfg nach der Zeile ### BEGIN /etc/grub.d/30_os-prober ### und kopieren die gewünschten Blöcke, also z.B. den für das weitere Linux-System und den für Windows, ohne die Recovery-, Loader- und Memtest-Einträge. Die Reihenfolge können Sie selbst bestimmen. Bei der Linux-Distribution können Sie die Angaben für linux und initrd wie oben beschrieben auf die allgemeinen Namen kürzen. Prüfen Sie aber zuvor, ob sich diese Verknüpfungen tatsächlich auf der obersten Ebene der jeweiligen Partition befinden.

Zum Schluss können Sie noch eine oder mehrere Leerblöcke zur optischen Trennung einfügen. Hier können Sie als Trennzeichen eingeben, was Sie möchten - ausser dem Minuszeichen, das Grub 2 ignoriert. Eine Leerstelle erzeugt eine leere Zeile.



Sichern Sie die Datei und führen Sie im Terminal eine Aktualisierung der Grub-Konfigurationsdatei mit dem Befehl sudo update-grub durch. Prüfen Sie jeden einzelnen Eintrag im Startmenü. Wenn alles wie gewünscht funktioniert, können Sie die Datei in 09_custom umbenennen und eine weitere Aktualisierung der Grub-Konfigurationsdatei durchführen. Das bewirkt, dass die individuellen Einträge zuerst in der Liste angezeigt werden.

Freitag, 13. November 2009

Benutzerbild anpassen

Mit Ubuntu 9.10 ist das Benutzerbild wieder ein Thema. Bei der Passwortabfrage während des Systemstarts wird nicht nur der volle Name, sondern auch das Bild der registrierten Benutzer gezeigt. Bei früheren Versionen war nur die Eingabe des Benutzerkürzels und des Passwortes gefragt, die jetzt fixe Darstellung konnte man noch als Option auswählen.

Vielleicht fragen Sie sich, wo ein individuelles Benutzerbild abgelegt werden muss, damit es beim Systemstart angezeigt wird. Die Lösung ist einfach: im Menü System > Einstellungen > Persönliche Angaben.



Klicken Sie einfach auf die Standard-Grafik für das Benutzerbild. In dem Auswahldialog, der sich dann öffnet, werden eine Reihe vordefinierter Bilder gezeigt, sie können jedoch auch jedes beliebige andere Bild auf der Festplatte auswählen. Stellen Sie aber sicher, dass es quadratisch und nicht allzu gross ist.

Wie Sie sehen, können Sie in dem Einstellungsfeld noch weitere Angaben machen, die eventuell helfen könnten, wenn Ihr Notebook verloren geht. Ausserdem können Sie hier Ihr Passwort ändern.

Donnerstag, 12. November 2009

Hintergrundbild für Grub 2


In Grub 2 kann man relativ einfach ein Hintergrundbild für das Startmenü einbinden. Bildgrösse und Dateiformat hängen dabei sowohl vom verwendeten Computer als auch von den Einstellungen in den Grub-Konfigurationsmodulen ab.

Was die Hardware betrifft, so stellt kaum ein Computer bereits beim Aufstarten die volle Bildschirmauflösung dar. Um heraus zu finden, welche Auflösungen der Computer für das Grub-Menü zur Verfügung stellt, starten Sie Ihren Computer neu. Falls Sie die Anzeige des Startmenüs unterbunden haben, halten Sie die Shift-Taste gedrückt, wenn die Meldung Grub loading erscheint. Im Grub-Menü drücken Sie die Taste c, um Konsolen-Befehle eingeben zu können, und tippen dann vbeinfo ein. Jetzt erhalten Sie eine Liste der möglichen Auflösungen während des Startvorgangs. Im Falle des Acer Aspire One 531, einem Netbook mit einer Bildschirmgrösse von 1024 x 600 Pixeln, werden die Auflösungen 640 x 480 und 800 x 600 unterstützt. Entscheiden Sie sich für eine Auflösung, z.B. 800 x 600.

Diese Auflösung tragen Sie in das Grub-Konfigurationsmodul /etc/default/grub ein. Öffnen Sie diese Datei mit Root-Rechten und suchen Sie die Zeile mit dem Text GRUB_GFXMODE. Falls sich am Zeilenanfang ein Rautezeichen befindet, entfernen Sie es. Tragen Sie dann die gewünschte Auflösung nach dem Gleichheitszeichen ein und sichern Sie die Datei.



Nun bereiten Sie das Bild vor. Es muss exakt die oben angegebene Grösse haben, in unserem Beispiel 800 x 600, und im Format PNG gespeichert werden. Der Name der Datei muss moreblue-orbit-grub.png lauten. Da das Bild später auf jeden Fall die gesamte Monitorfläche einnimmt, wird es eventuell verzerrt angezeigt. Dem können Sie entgegen wirken, in dem Sie ein Bild in der gegebenen Monitorgrösse, im Fall des Netbooks also 1024 x 600, unproportional auf die benötigte Bildgrösse verkleinern, in unserem Beispiel also 800 x 600. Das Bild erscheint dann verzerrt, wird aber bei der Darstellung im Grub-Menü korrekt angezeigt. Dabei gehen natürlich Bildinformationen verloren, so dass Sie kein Bild verwenden sollten, in dem es auf feine Details ankommt.

Das Bild verschieben Sie nun mit Root-Rechten in das Verzeichnis /usr/share/images/desktop-base oder in /boot/grub. Anschliessend bauen Sie die Grub-Konfiguration wie gewohnt mit dem Terminal-Befehl sudo update-grub neu auf. Wenn das Bild korrekt abgespeichert wurde, erhalten Sie als erste Rückmeldung folgenden Text:

Found Debian background: moreblue-orbit-grub.png

Im Zusammenhang mit dem Hintergrundbild für Grub 2 lohnt sich noch ein Blick in die Konfigurationsdatei /etc/grub.d/05_debian_theme. In Zeile 16 finden Sie Speicherort, Dateiname und Dateiformat. Diese können Sie anpassen, um z.B. eine JPG-Datei mit einem anderen Namen aus Ihrem Benutzerverzeichnis auszulesen. Die Erfahrung zeigt aber, dass es besser ist, wie oben beschrieben den vorgegebenen Konventionen zu folgen.

Falls jedoch die Schriftfarben, die in Grub voreingestellt sind, mit Ihrem Hintergrundbild zu einem schlecht lesbaren Text führen, so können Sie sie in dieser Konfigurationsdatei anpassen. Sie stehen in den Zeilen 39 und 40. Farben werden dabei mit englischen Wörtern bezeichnet und nicht mit kryptischen Zahlenkombinationen. Die Farbpaare bezeichnen jeweils die Schriftfarbe und die Hintergrundfarbe. Black als Hintergrundfarbe erzeugt dabei einen transparenten Hintergrund. In der ersten Zeile steht das Farbpaar für die normale Darstellung, die zweite Zeile definiert die Darstellung des gerade ausgewählten Eintrags.

Hier ein Beispiel einer angepassten Farbdefinition:



Auch hier gilt wieder: Vergessen Sie nicht, nach dem Sichern Ihrer Anpassungen Grub mit dem Terminal-Befehl sudo update-grub zu aktualisieren.

Mittwoch, 11. November 2009

Startverhalten anpassen


Grub 2 meldet sich beim Aufstarten des Computers mit einem Auswahlmenü, sofern mehrere Betriebssysteme auf der Festplatte vorhanden sind. Nach einer gewissen Zeit ohne Benutzereingaben verschwindet das Menü wieder und das Standardsystem wird geladen. Dieses Startverhalten lässt sich anpassen.

Dazu müssen Sie die Datei /etc/default/grub als Root öffnen. Denken Sie daran, eine Sicherungskopie zu erstellen, bevor Sie an dieser Datei Änderungen vornehmen. Die ersten Zeilen dieser Datei enthalten einige wichtige Informationen zum Startverhalten:

GRUB_DEFAULT=0
GRUB_TIMEOUT=5
GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0
GRUB_HIDDEN_TIMEOUT_QUIET=true

Der Wert hinter GRUB_DEFAULT beschreibt, welcher Eintrag automatisch geladen wird, falls keine anderweitige Auswahl vom Benutzer getroffen wird. Dabei wird von Null ab gezählt. Der erste Eintrag hat also die Nummer 0, der zweite Eintrag die Nummer 1 usw. Tragen Sie statt eines Zahlenwertes den Begriff saved ein, dann wird das zuletzt ausgewählte Betriebssystem geladen.

Wie viele Sekunden das System auf eine Auswahl des Benutzers wartet, bevor es das voreingestellte System lädt, wird vom Wert bezeichnet, der hinter GRUB_TIMEOUT steht. Interessant ist der Wert -1; hier hält das System an, bis eine Benutzereingabe den Startvorgang fortsetzt. Bei einem Timeout von 0 Sekunden wird das Auswahlmenü nicht angezeigt.

Die nächsten beiden Werte konkurrieren mit der vorherigen Einstellung und sind nicht in jeder Grub-Konfiguration vorhanden. Es sind Einstellungen, die dann greifen, wenn das Menü nicht angezeigt werden soll. Der Timeout bezeichnet hier die Zeit, die das System wartet, bis durch das Betätigen der Hochstelltaste (Shift) das Auswahlmenü zum Vorschein gebracht werden soll.

Ein Rautezeichen # am Zeilenanfang bedeutet, dass diese Zeile deaktiviert wurde. Um den Zeileninhalt wieder zu aktivieren, entfernen Sie das Rautezeichen.

Wenn Sie das Menü verstecken und den Startvorgang ohne Verzögerung fortsetzten lassen möchten, geben Sie bei beiden Timeout-Werten eine Null ein. Während des Startvorgangs erscheint für einen kurzen Augenblick der Text Grub loading. Genau in diesem Moment müssen Sie dann die Shift-Taste drücken, um das Startmenü doch anzeigen zu lassen.

Nachdem Sie Ihre Auswahl getroffen haben, sichern Sie die Datei und aktualisieren die Grub-Konfiguration im Terminal mit dem Befehl

sudo update-grub

Dienstag, 10. November 2009

Grub 2 Konfiguration


Die Startumgebung von Ubuntu 9.10 ist Grub 2. Bei einer Neuinstallation des Systems ist Grub 2 automatisch aktiv, während es bei Distributions-Upgrades nachträglich installiert werden kann. Der augenfälligste Unterschied ist, dass die Konfigurationsdatei, aus der Grub 2 die Informationen zum Ablauf des Startvorgangs erhält, nicht mehr direkt editiert werden kann. Vielmehr existieren eine Reihe von Modulen in Form von einfachen Textdateien, die den Benutzerwünschen angepasst werden können. Anschliessend wird die Konfigurationsdatei anhand der Informationen aus diesen Modulen über einen Terminalbefehl neu aufgebaut.

Im Verzeichnis /etc/default befindet sich die Konfigurationsdatei grub, in der Einstellungen zum Startverhalten vorgenommen werden können. Zum Beispiel, ob das Startmenü angezeigt werden soll und wie lange das System wartet, bevor es ohne Benutzereingaben mit den Standardoptionen fortfährt.

Im Verzeichnis /etc/grub.d finden Sie eine Reihe von Konfigurationsmodulen:
  • 00_header
    Hier werden vor allem die Informationen aus der Datei /etc/default/grub verarbeitet.

  • 05_debian_theme
    Einstellungen zu Schriftfarben und Hintergrundbild des Startmenüs.

  • 10_linux
    Einlesen der vorhandenen Kernel auf der aktuellen Systempartition.

  • 20_memtest86+
    Einlesen der Memory-Test-Umgebungen auf der aktuellen Systempartition.

  • 30_os_prober
    Weitere auf dem System installierte Betriebssysteme werden gesucht und eingetragen.

  • 40_custom
    Benutzerdefinierte Einträge, die am Schluss des Startmenüs angezeigt werden.
Bei Neueinlesen der Grub-Konfiguration werden die Module in der Reihenfolge ihrer Nummer eingelesen. Die Nummern sollten daher nicht geändert werden.

Zu den einzelnen Modulen werden Sie weitere Informationen in folgenden Blog-Beiträgen erhalten. Erstellen Sie auf jeden Fall eine Sicherungskopie der Originalfassung eines Moduls, bevor Sie es ändern.

Wenn immer eine Änderung vorgenommen wird, müssen Sie im Terminal den Befehl zum Neuaufbau der Grub-Konfigurationsdatei geben, damit die Änderungen wirksam werden:

sudo update-grub

Während die Module abgearbeitet werden, erhalten Sie im Terminal Informationen über die gefundenen Komponenten. Auch wenn Sie z.B. ein System aus einer Multi-Boot-Umgebung hinzufügen, ändern oder entfernen, sollten Sie diesen Update-Befehl ausführen.

Bei einem Kernel-Update auf der Systempartition selbst wird der Befehl zur Grub-Aktualisierung von der Aktualiserungsroutine ausgelöst, hier müssen Sie den Terminal-Befehl nicht manuell eingeben.



Weiterführende Artikel:
Startverhalten anpassen
Startmenü individualisieren

Montag, 9. November 2009

Mikrofon aktivieren

Nicht nur auf dem Acer Aspire One 531 bleibt nach der Installation von Ubuntu 9.10 das interne Mikrofon stumm. Dabei sind aktuelle Versionen der beiden Sound-Architekturen ALSA und PulseAudio installiert, wie ein Blick in die Paketverwaltung offenbart. Eine manuelle Aktualisierung der ALSA-Treiber bringt also nichts, zumal Ubuntu 9.10 eindeutig PulseAudio den Vorzug gibt.

Trotzdem liegt die Lösung bei den ALSA-Treibern. Jedoch zeigt das Einstellungsfeld Klang eben jenes von PulseAudio und nicht mehr das von ALSA, das wir noch aus Ubuntu 9.04 kennen. In den Tiefen des Systems findet sich allerdings noch der Einstellungsdialog der ALSA-Treiber - egal ob Sie Ubuntu 9.10 neu installiert oder eine Distributionsaktualisierung von Ubuntu 9.04 durchgeführt haben. Allerdings nicht mehr als freundliches Einstellungsfeld, sondern nur noch via Terminal.

Öffnen Sie also das Terminal und geben Sie folgenden Befehl ein:

alsamixer

Die Einstellungsmöglichkeiten von ALSA werden darauf hin direkt im Terminalfenster angezeigt.



Sie erkennen sofort den Grund für das Problem mit dem Mikrofon: beide Regler (Mic und Boost) sind auf Null gestellt!

Vorsicht, wenn am rechten Fensterrand eine Reihe Pfeile angezeigt werden. Das bedeutet, es gibt noch weitere Einstellungsmöglichkeiten. Beim Aspire One 531 müssen Sie zunächst diesen weiteren Bildschirminhalt sichtbar machen. Betätigen Sie dazu die Pfeiltaste nach rechts, bis die Auswahl Mic / Front Mic erscheint. Wählen Sie mit den Pfeiltasten oben / unten den Eintrag Mic aus. Beim nächsten Aufruf der ALSA-Einstellungen im Terminal verschwindet diese Auswahlmöglichkeit. Jetzt können Sie mit der Pfeiltaste links zurück gehen und die Regler Mic und Mic Boost wiederum mit den Pfeiltasten nach oben regeln. Stören Sie sich nicht daran, wenn hier noch Front Mic steht, auch wenn Sie gerade etwas anderes eingestellt haben.

Öffnen Sie jetzt den Audio-Recorder (Menü Anwendungen > Unterhaltungsmedien) und testen Sie, ob das Mikrofon reagiert.

Übrigens, im Einstellungsdialog Klang tut sich danach zum Thema Mikrofon immer noch nichts. Deshalb sind Sie bei Programmen wie Skype weiterhin auf ein Headset angewiesen, welches reagiert, sobald Sie in den Klang-Einstellungen das Mikrofon 2 auswählen.

Sonntag, 8. November 2009

Partitionen dauerhaft einbinden


Jedes Linux-System verfügt über eine Tabelle der Dateisysteme, die bei Starten des Systems eingelesen werden. Diese befindet sich in einer mit Root-Rechten editierbaren Textdatei namens fstab im Verzeichnis /etc. Unter Ubuntu sieht diese Datei z.B. so aus:



Der interne Massenspeicher trägt normalerweise die Gerätebezeichnung sda, die Partitionen werden fortlaufend mit sda1, sda2 usw. nummeriert. In Ubuntu 9.10 wird diese Nummerierung fast überall durch die UUID ersetzt, klassische Gerätebezeichnungen werden aber nach wie vor verstanden.

Nehmen wir an, Sie haben eine Festplatte für ein Dual- oder Multi-Boot-System konfiguriert. Ausserdem haben Sie eine Partition sda7 erzeugt, auf der Daten abgelegt werden, die für alle Systeme zur Verfügung stehen sollen. Diese Partition haben Sie in Gparted mit der Bezeichnung data versehen. Sie möchten nun diese Partition bei jedem Systemstart automatisch mounten und haben dazu bereits als Root im Verzeichnis /media/ einen Zielordner (Mountpoint) data erzeugt.

Bevor Sie einen neuen Eintrag in fstab erzeugen, sollten Sie verstehen, was die jeweiligen Spalten der Tabelle bedeuten.

Die Bedeutung der ersten Spalte ist relativ klar: hier steht die Gerätebezeichnung der einzubindenden Partition. Dabei haben Sie drei Möglichkeiten, jede hat seine Vor- und Nachteile:

1. Die Gerätenummer nach dem Muster /dev/sda1. Falls Sie eine Partition löschen, werden die nachfolgenden Gerätenummern entsprechend angepasst. Die Gerätenummer kann sich also ändern.

2. Die Gerätebezeichnung. Diese können Sie in Gparted eintragen. In der fstab wäre bei einer Bezeichnung data der Eintrag in der ersten Spalte also LABEL=data. Eine Bezeichnung können Sie jederzeit ändern, achten Sie dann darauf, die fstab entsprechend anzupassen.

3. Die UUID. Diese können Sie nach dem Muster UUID=.... in die erste Spalte der fstab eintragen. Es ist nicht immer einfach, diese Nummer in Erfahrung zu bringen, jedoch können Sie im Partitionseditor GParted die Informationen zu einer Partition aufrufen, unter denen dann auch die UUID zu finden ist. Eine UUID bleibt gleich, wenn die Partitionsnummer oder das Label geändert wird. Wenn Sie aber eine Partition kopieren, dann dann ändert sich die UUID.

In der zweiten Spalte findet sich das Zielverzeichnis der Partition. Nur die Partition, von der aus das System gestartet wird, kann auf das Wurzelverzeichnis / abgebildet werden. Alle weiteren Partitionen benötigen einen vorbereiteten Mountpoint. In unserem Beispiel wäre das /media/data.

Die dritte Spalte bezeichnet das Format der einzubindenden Partition. Linux-Systeme werden zumeist auf Partitionen installiert, die mit ext2, ext3 oder ext4 formatiert wurden. Partitionen, die plattformübergreifend gelesen werden sollen, formatiert man mit vfat, das sowohl von Linux als auch von Windows und Mac OS verstanden wird. Falls Sie sich nicht sicher sind, geben Sie einfach auto ein. Das System bringt dann selbst in Erfahrung, um welches Format es sich handelt.

In der vierten Spalte kann es richtig kompliziert werden, denn hier werden die Optionen für den Zugriff auf die Partition und weiteres Verhalten festgelegt. Hier eine Auswahl der wichtigsten Schlüsselwörter und ihrer Bedeutung:
  • auto - die Partition wird automatisch beim Systemstart angemeldet. Negierung: noauto.
  • user - die Partition kann von jedem Benutzer gemountet werden. Negierung: nouser - die Partition kann nur vom Root gemountet werden.
  • exec - Programme können von dieser Partition ausgeführt werden. Negierung: noexec.
  • rw - read/write: auf diese Partion kann geschrieben werden. Negierung: ro - read only: von dieser Partition kann nur gelesen werden.
  • async - Daten können verzögert auf die Partition geschrieben werden. Negierung: sync - Daten werden sofort geschrieben.
Mit dem Eintrag defaults wird ein Standard-Befehlssatz eingetragen, der folgende Optionen beinhaltet: rw, suid, dev, exec, auto, nouser, async. Eine so gemountete Partition wird den meisten Aufgaben gerecht. An defaults können Sie weitere Befehle anhängen, nicht aber solche, welche die in defaults enthaltenen Optionen negieren.

Die fünfte Spalte dump enthält einen Zahlenwert, der bestimmt, ob diese Partition für eine Datensicherung herangezogen wird (1) oder nicht (0). Eine 1 besagt aber noch nicht, dass die Datensicherung tatsächlich eingerichtet ist.

Die sechste und letzte Spalte beschreibt, ob die Partition für die automatische Oberflächenprüfung herangezogen wird (1) oder nicht (0). Dies ist unter Ubuntu interessant, dieses System unterzieht die Partition beim Systemstart in regelmässigen Abständen einer Prüfung. Die Zahlen sollten hierarchisch eingegeben werden; die erste zu prüfende Partition erhält eine 1, die zweite eine 2 usw.

Mit diesem Wissen ausgestattet, können Sie nun die oben beschriebene Datenpartition in die fstab von Ubuntu eintragen. Zum Beispiel so:

LABEL=data  /media/data  auto  defaults  0  2

Eine so eingebundene Partition wird unter Ubuntu sofort auf dem Desktop angezeigt, ohne sie zuerst über den Dateimanager aktivieren zu müssen.

Samstag, 7. November 2009

Installationsskripte (Beispiel Acrobat Reader)


Manchmal werden Programme zur Installation auf Linux-Systemen nicht in Form von Distributions-abhängigen Paketen angeboten, sondern als Installationsskript. Diese Dateien mit der Endung .bin oder .sh lassen sich auf allen Linux-Distributionen installieren. Allerdings kann es dazu kommen, dass eine solche Installation nicht auf einem bestimmten System funktioniert, da es dafür nicht angepasst wurde. Mit einer verbreiteten Distribution wie Ubuntu ist man aber auf der sicheren Seite.

Als Beispiel soll das Programm Acrobat Reader installiert werden. Zwar kann man PDF-Dateien auch mit den Bordmitteln von Ubuntu anzeigen, aber der Webbrowser Firefox kann sie dann noch nicht anzeigen. Im Software-Center von Ubuntu 9.10 steht das Programm nicht zur Verfügung, also muss es direkt von der Anbieter-Downloadseite geholt werden. Hier treffen wir auf eine Datei mit der Endung .bin, die zunächst auf den Computer herunter geladen wird.

Internet-Downloads werden unter Linux aus Sicherheitsgründen prinzipiell als nicht ausführbar gespeichert. Daher muss jetzt diese Datei als ausführbares Programm freigegeben werden. Dazu rufen Sie entweder mit einem rechten Mausklick auf die Datei deren Eigenschaften (Reiter Zugriffsrechte) auf oder Sie wenden gleich im Terminal den chmod-Befehl an. Denn zur weiteren Bearbeitung müssen Sie sowieso ein Terminal-Fenster öffnen.

Wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem sich die Datei befindet, ihr Dateiname lautet AdbeRdr9.2-1_i486linux_deu.bin oder ähnlich (je nach Version und Sprache). Nachdem die Datei als ausführbar gekennzeichnet wurde, geben Sie folgende Befehlszeile ein:

sudo ./Adbe*

Sie sehen, Sie müssen nicht den vollen Dateinamen abtippen. Es reicht, die ersten Buchstaben einzugeben und den Rest mit einem Sternchen abzukürzen. Die Abkürzung muss aber innerhalb des Verzeichnisses eindeutig sein.

Die weitere Installation übernimmt das Skript. Wenn Sie im Verlauf der Installation nach einem Zielverzeichnis gefragt werden, geben Sie /usr/share ein. Das ist das Standard-Verzeichnis für Programminstallationen.

Am Ende der Installation finden Sie den Acrobat Reader bereits im Verzeichnis Anwendungen > Büro vor. Andere Installationsskripte machen u.U. keinen Eintrag in das Anwendungsmenü. Das können Sie aber selbst nachholen, indem Sie über Einstellungen > Hauptmenü einen entsprechenden Starter erstellen.

Programme installieren

Programme unter Ubuntu zu installieren, ist einfach. Es stehen dem Benutzer verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Doch wenn ein Programm aus anderen Quellen stammt, kann die Installation unter Umständen besondere Kenntnisse erfordern.

Grundsätzlich gilt: Um Programme zu installieren, müssen Sie Administrator-Rechte haben und Ihr Passwort während der Installation eingeben. Damit wird das unbefugte Installieren von Programmen verhindert, was unter anderem auch einen effektiven Virenschutz darstellt.

Die wichtigste Anlaufstelle zur Installation neuer Programme ist das Software Center, das ab der Systemversion 9.10 den Platz des Programms Anwendungen hinzufügen / entfernen eingenommen hat. Hier werden alle Programme aufgelistet, die aus den systemeigenen Quellen stammen.

In manchen Fällen ist es notwenig, auf die Synaptic Paketverwaltung als Alternative zum Software-Center zurück zu greifen. Zum Beispiel bei der Installation systemnaher Komponenten, die gleichzeitig eine Deinstallation bestimmter Pakete bedingen. Die Paketverwaltung befindet sich im Menü Systemverwaltung.

Auch das Terminal beherrscht die Installation von Programmen. Der Befehl dazu ist apt-get. Eine typische Befehlszeile für eine Programminstallation ist

sudo apt-get install programmname

Für weitere Informationen rufen Sie im Terminal man apt-get auf.

Nun ist es natürlich so, dass die oben beschriebenen Möglichkeiten nur die Installation von Programmen zulassen, deren Quellen vom System geliefert wurden. Sie können nachträglich Quellen installieren, um weitere Programme installierbar zu machen. Dies geschieht entweder direkt über das Programm Software-Quellen (im Menü Systemverwaltung) oder über ein Hilfsprogramm wie Ubuntu Tweak, das Quellen für eine Vielzahl beliebter Programme auf Mausklick installieren kann.

Es ist darüber hinaus möglich, Programme ohne eine dazugehörige Quelle zu installieren, also direkt ab einer Installationsdatei. Der Nachteil dabei ist, dass Programmaktualisierungen nicht automatisch über die Aktualisierungsverwaltung gemeldet werden.

Ein Installationspaket für Ubuntu ist eine Datei mit der Endung .deb - achten Sie beim Download dieser Datei auch darauf, ob das Programm für die verwendete Systemversion von Ubuntu optimiert wurde. Eine solche Datei können Sie per Doppelklick öffnen. Das ruft ein Paket-Installationsprogramm auf den Plan, welches durch die eigentliche Installation führt.

Daneben gibt es noch andere Installationspakete für weitere Linux-Distributionen, z.B. solche mit der Endung .rpm (Red Hat, Fedora). Sie können versuchen, diese in ein DEB-Paket umzuwandeln und zu installieren. Zur Umwandlung benötigen Sie ein Terminal-Programm namens Alien.

Schliesslich gibt es noch Installationsskripte für Linux-Programme, die für mehrere Distributionen ausgelegt wurden. Dabei handelt es sich zumeist um Dateien mit der Endung .bin oder .sh. Diese Skripte müssen über das Terminal abgearbeitet werden. Ein Beispiel dafür finden Sie im nächsten Artikel.

Zu guter Letzt kann ein Programm auch als Quelltext vorliegen. Dieser muss vor der Installation kompiliert werden. Das ist ein Vorgang, den sich nur wenige Anwender zutrauen. Das genaue Vorgehen Quelltext kompilieren wurde in diesem Blog bereits behandelt. So schwer ist es eigentlich auch nicht.

Freitag, 6. November 2009

Tomboy-Notizen mit Ubuntu One abgleichen

Seit Ubuntu 9.10 können Sie Ihre Notizen aus dem Programm Tomboy mit Ubuntu One und den damit verbundenen Computern abgleichen. Dazu öffnen Sie die Einstellungen in Tomboy und wählen unter Abgleichen den Dienst Tomboy Web. Der entsprechende Servereintrag wird automatisch ausgefüllt.



Jetzt klicken Sie auf Connect to Server und warten, bis sich eine Maske im Browser öffnet, in der Sie sich mit Benutzername und Passwort Ihres Ubuntu-One-Accounts authentifizieren.

Vergessen Sie nicht, nach erfolgter Anmeldung wieder zum Tomboy-Einstellungsfeld zurück zu kehren und auf den Knopf Speichern zu klicken. Die Daten werden dann abgeglichen.

Weitere Abgleiche der Notizen finden nicht automatisch statt, sondern werden im Programm Tomboy manuell über den Eintrag Notizen abgleichen im Menü Werkzeuge ausgelöst.

Donnerstag, 5. November 2009

Ubuntu One und wicd

Zu den nicht dokumentierten Abhängigkeiten des aktuellen Clients für den Cloud-Server Ubuntu One gehört der Gnome-Netzwerkmanager. Zwar werden Daten auch ab geglichen, wenn Sie einen anderen Netzwerkmanager wie wicd installiert haben, aber Probleme gibt es beim Neuanmelden des Computer auf dem Ubuntu-One-Dienst.

Falls Sie also Ihren Computer versehentlich aus der Account-Liste von Ubuntu One gelöscht haben oder aus einem anderen Grund darauf angewiesen sind, ihn erneut bei dem Online-Dienst anzumelden, müssen Sie kurzfristig wieder den Standard-Netzwerkmanager von Ubuntu installieren.

Öffnen Sie dazu die Synaptic-Paketverwaltung und installieren Sie das Paket network-manager-gnome. Anschliessend starten Sie den Computer neu.



Falls notwendig, müssen Sie nach dem Systemstart das Funknetzwerk manuell aktivieren. Sollte Ubuntu One beim Systemstart geladen worden sein, beenden Sie den Dienst über das Menü, das Sie mit einem rechten Mausklick auf das Leistensymbol von Ubuntu One erhalten.

Anschliessend starten Sie Ubuntu One wieder über den Menüeintrag Anwendungen > Internet > Ubuntu One. Endlich öffnet sich der Browser mit den für Ubuntu-One-User berühmten wie berüchtigten Worten Add this computer.

Nach dieser ganzen Operation können Sie via Paketverwaltung wieder zu wicd zurück kehren.

Mittwoch, 4. November 2009

Ubuntu One Ressourcen-Konflikt

Bei vielen Benutzern meldet sich der Dienst Ubuntu One seit einigen Tagen nur noch mit einer Meldung über einen Ressourcen-Konflikt. Laut Fehlermeldung könnte auf dem Computer eine aktuellere Version installiert sein, als der Serverdienst zulässt und das Team sei daran, den Server auf den aktuellen Stand zu bringen. Diese Meldung ist irreführend.

Tatsächlich benötigt der Computer eine aktualisierte Version des Clients für Ubuntu One, um wieder mit dem Server Kontakt aufnehmen zu können. Die Aktualisierungsverwaltung schweigt jedoch zu diesem Thema. Aber Sie können selbst tätig werden.

Beenden Sie Ubuntu One zunächst mit einem rechten Mausklick auf dessen Leistensymbol. Anschliessend öffnen Sie die Synaptic-Paketverwaltung, geben den Suchbegriff ubuntuone ein und deinstallieren das Paket python-ubuntuone-storageprotocol. Die drei Pakete python-ubuntuone-client, ubuntuone-client und ubuntuone-client-gnome werden dabei auch entfernt.

Nach dem Entfernen werden Sie sehen, dass sich die Versionsnummern der Pakete erhöht haben. Ist dies nicht der Fall, so wählen Sie im Menü Einstellungen die Paketquellen. Wählen Sie den Hauptserver statt Ihres Landesservers und die Aktualisierungsquelle karmic-proposed:



Schliessen Sie das Fenster und klicken Sie in der Paketverwaltung auf den Knopf Neu laden. Jetzt sollten neue Versionsnummern der zuvor entfernten Pakete erscheinen. Machen Sie einen Neustart, um auch den im Hintergrund laufenden Prozess von Ubuntu One zu beenden und installieren Sie dann das neue Paket ubuntuone-client-gnome, das die drei anderen Pakete mit installiert.



Nun sollten Sie wieder in der Lage sein, den Dienst Ubuntu One zu starten, ohne eine Meldung über Ressourcen-Konflikte zu erhalten. Die beiden Änderungen in den Einstellungen zu den Software-Paketquellen können Sie wieder rückgängig machen.

Montag, 2. November 2009

Grub 2 installieren (Alternative)

Dieser Beitrag wurde nachträglich entfernt. Der Inhalt befindet sich nun im überarbeiteten Hauptartikel Grub 2 installieren.

Sonntag, 1. November 2009

Ext4 installieren


Alle paar Jahre werden wir mit einem neuen Dateisystem für unsere Datenspeicher beglückt. Das derzeit aktuellste Standard-System in der Linux-Welt hört auf die Bezeichnung ext4 (fourth extended file system). Die Ziele einer neuen Version des Dateisystems sind schnell zusammengefasst: grösser, schneller, sicherer. Das macht sich unter Umständen für den Nutzer nicht sofort bemerkbar, aber grundsätzlich ist es empfehlenswert, aktuelle Dateisysteme zu verwenden.

Ubuntu 9.10 schlägt ext4 als Standardoption vor, wenn das System neu installiert wird. Bei einem Upgrade dagegen bleibt das Dateisystem unangetastet. Es lässt sich jedoch nachträglich installieren, so dass auch per Upgrade aktualisierte Ubuntu-Systeme in den Genuss des neuen Dateisystem-Formats kommen. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie zuvor Grub 2 installieren, denn die alte Bootloader-Version kommt mit Partitionen im Format ext4 nicht immer zurecht.

Auch hier gilt: machen Sie als erstes ein komplettes Festplatten-Backup; falls etwas schief geht, können Sie unter Umständen den Computer nicht mehr starten.

Das Umstellen des Dateisystems besteht aus zwei Schritten. Zuerst öffnen Sie den Ordner etc, den Sie auf der Hauptebene des Dateisystems finden. Darin finden Sie eine Datei fstab, die Sie mit Rootrechten im Texteditor öffnen. In dieser Datei sind alle Partitionen aufgelistet, die bem Systemstart aktiviert werden. Im Normalfall sind das zwei: die Partition, auf der das System liegt und eine Swap-Partition, die im Dateimanager unsichtbar bleibt. Suchen Sie nun den Eintrag für die Systempartition, erkennbar am Zeichen / in der Spalte mount point (Einhängepunkt). In der darauf folgenden Spalte type ändern Sie den vorhandenen Eintrag ext3 in ext4.



Speichern Sie die geänderte Datei. Da diese Datei immer nur beim Systemstart eingelesen wird, müssen Sie einen Neustart des Computers durchführen, bevor Sie mit der Anleitung weiter machen.

Nach dem erfolgten Neustart ist zwar der Treiber für ext4 geladen, aber die Datenstruktur auf der Festplatte ist noch nicht angepasst. Für diesen zweiten Schritt öffen Sie das Terminal und geben darin folgende Befehlszeile ein:

sudo tune2fs -O extents,uninit_bg,dir_index /dev/sda5

Vorsicht! Die oben stehende Befehlszeile enthält am Schluss eine Partitionsangabe sda5, die auf Ihrem System eine andere sein kann. Falls Sie die Partitionsnummer der Startpatition nicht auswendig wissen, sehen Sie in der Datei fstab nach oder öffnen Sie GParted. Es ist sehr wichtig, dass Sie hier den korrekten Wert eingeben!

Nach der Durchführung des Befehls erhalten Sie eine Nachricht, dass Sie abschliessend eine Strukturprüfung ausführen müssen. Das Dumme ist nur, dass Sie das nicht mit einer eingehängten Partition machen können. Und die Partition, von der aus das System gestartet wurde, lässt sich nicht aushängen.

Es gibt zwei Wege für diese letzte Etappe. Entweder starten Sie den Computer von einem externen Medium, z.B. von einem USB-Stick mit einem Ubuntu Live-System. Dort öffnen Sie GParted (im Menü Systemverwaltung), aktivieren dort die gerade geänderte Systempartition und wählen Überprüfen im Menü Partition aus. Der etwas härtere Weg ist, das System einfach neu zu starten. Ubuntu erkennt die Startpartition als fehlerhaft und leitet selbstständig eine Überprüfung ein. Sie werden mit einer Menge Fehlermeldungen konfrontiert und müssen an der ein oder anderen Stelle Tastatureingaben vornehmen, wie z.B. das Auswählen von Optionen, die Eingabe des Root-Passwortes und des Befehls fsck zum weiteren Ausführen der Prüfung und Reparatur.

Das alles ist keinesfalls ein Hinweis dafür, dass Sie bei der Eingabe des Terminal-Befehls etwas falsch gemacht haben. Es gehört zum zweiten Schritt dazu.

Jetzt läuft Ihr Dateisystem im neuen Format ext4. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings noch. Nur Dateien, die nach diesem Eingriff geschrieben werden, erfahren den vollen Performanzgewinn von ext4. Das heisst, mit jeder Systemaktualisierung wird das System ein wenig schneller. Das dies in kleinen Schritten passiert, ist der Zugewinn kaum zu bemerken. In der Summe der neu geschriebenen Daten innerhalb einiger Monate wird dies aber durchaus ins Gewicht fallen. Freuen Sie sich also über diese Investition in die Zukunft Ihres Dateisystems.